Historisches Ambiente für moderne Kunst

Helene von Oldenburg im Palais Rastede

Vom 25. August bis zum 22. Ok­to­ber 2023 prä­sen­tiert das Pa­lais Ra­stede eine außer­ge­wöhn­liche Aus­stel­lung, die die Gren­zen zwi­­schen Kunst und Ge­schich­te ver­schwim­men lässt. Unter dem Titel "Helene von Oldenburg: ZEHN RÄUME" öffnet das his­to­ri­sche Land­haus sei­ne Türen, um die Werke der zeit­ge­nös­si­schen Künst­le­rin Helene von Oldenburg zu beherbergen.

25. August 2023

Helene von Oldenburg
Bild: Helene von Oldenburg, Foto: Franziska von den Driesch
Die Geschichte des Land­hau­ses reicht bis ins Jahr 1822 zurück, als Herzog Peter Friedrich Ludwig das An­we­sen ge­gen­über sei­nem Ra­ste­der Schloss er­warb. Mit dem Ziel, es für sei­nen Erb­prin­zen Paul Friedrich August her­zu­rich­ten, ent­stand ein ge­schichts­träch­ti­ges Bau­werk. Heute, rund 200 Jahre spä­ter, dient die­ses Land­haus als Ku­lis­se und Ins­pi­ra­tions­quel­le für Helene von Oldenburgs künst­le­ri­sche Arbeit.
Bild: Plakat ZEHN RÄUME
Die Beletage des Palais wird von Helene von Oldenburg mit einem ein­zig­ar­ti­gen Kon­zept be­spielt. Jeder der zehn Räume bil­det eine in sich ge­schlos­se­ne Ein­heit, die von unter­schied­lichen Werk­grup­pen be­völ­kert wird. Die Ar­chi­tek­tur des Ge­bäu­des dient dabei als Ins­pi­ra­tions­quel­le für die Künst­le­rin, die ein brei­tes Spek­trum an Ar­bei­ten aus den Jah­ren 2012 bis 2023 prä­sen­tiert. Die Viel­falt der Werk­grup­pen spie­gelt sich in den ver­schie­de­nen Mate­ria­lien, Tech­ni­ken und The­men wider. Ein Raum be­her­bergt bei­spiels­wei­­se über­gro­ße Land­schafts­auf­nah­­men, die mit einem Kom­pass am Bild­rand ver­sehen sind. Die­ser Kom­pass weist je­doch nicht auf den Ort des Mo­tivs hin, son­dern orien­tiert sich stets am mag­ne­ti­schen Nord­pol der Erde. Da­durch ent­hüllt er die Po­si­tion des Be­trach­ten­den vor dem Bild, eine sub­ti­­le Aus­ein­an­der­set­zung mit dem Ver­hält­nis zwi­schen Be­trach­ten­den und Kunstwerk.
Bild: Helene von Oldenburg, Übermalung 21, Acryl, Wasserfarben, 60x40cm, Foto: Franziska von den Driesch
Eine weitere Werk­grup­pe wid­met sich dem Akt des "An­strei­chens", einer all­täg­lichen An­ge­wohn­heit, Tex­te in Zei­tun­gen, Büchern oder Rech­nun­gen her­vor­zu­he­ben. Helene von Oldenburg hat die An­strei­chun­gen ihres Vaters ana­ly­siert, iso­liert und in einem neuen Kon­text prä­sen­tiert. Durch di­gi­ta­le Be­ar­bei­tung wur­den die Mar­kie­run­gen von ihrem ur­sprüng­lichen Text be­freit und auf Glas ge­druckt, wo­durch sie durch den Schat­ten­wurf eine phy­si­sche Prä­senz er­hal­ten. Ein be­mer­kens­wer­tes High­light ist der schmale Trep­pen­auf­gang, der erst­mals als Aus­stel­lungs­raum ge­nutzt wird. Die­ser ver­bor­ge­ne Raum, ver­mut­lich einst ein Dienst­bo­ten­gang, offen­bart Spu­ren der Ge­schich­te in Form von Nah­auf­nah­men von Krat­zern, Ab­plat­zun­gen und Ver­wer­fun­gen, die sich ak­tuell im Palais er­eig­net haben. Diese Dar­stel­lung der sicht­baren Zeit­lich­keit schafft eine künst­le­ri­sche Ver­bin­dung zwi­schen Ver­gan­gen­heit und Gegenwart.
Bild: Helene von Oldenburg, Monolog 15.6.20, Grafit, Buntstift, Papier, 2020, Foto: Franziska von den Driesch
Begleitet wird die Aus­stel­lung von einem Kata­log, der den Be­suche­rin­nen und Be­suchern einen tie­fe­ren Ein­blick in Helene von Oldenburgs Kon­zept ge­währt. Ein be­son­de­res High­light ist die per­sön­liche Vor­stel­lung der Künst­le­rin am 17. Sep­tem­ber. "ZEHN RÄUME" im Palais Rastede bie­tet eine ein­zig­ar­ti­ge Ge­le­gen­heit, in die Kunst­wer­ke ein­zu­tau­chen, die Ge­schich­te zu er­le­ben und die zeit­lose Ver­bin­dung zwi­schen Ver­gan­gen­heit und Ge­gen­wart zu erforschen.

Helene von Oldenburg, eine in Rastede ge­bo­re­ne Künst­le­rin, er­kun­det in ihrer Ar­beit die Schnitt­stel­len von Kunst, Wis­sen­schaft und Me­dien. Als sowohl Künst­le­rin als auch Kura­to­rin ge­stal­tet sie Ins­tal­la­tio­nen, Per­for­man­ces und Vor­trä­ge, die die­se Be­rei­che mit­ein­an­der ver­bin­den. Ihr span­nen­der Bil­dungs­hin­ter­grund um­fasst ein Di­plom in Freier Kunst der Hoch­schu­le für bil­den­de Küns­te in Hamburg sowie eine Pro­mo­tion in Agrar­wis­sen­schaft der Georg-August-Uni­­ver­si­tät in Göt­tin­gen. Diese multi­dis­zi­pli­näre Heran­gehens­weise ver­leiht ihren Wer­ken eine neue Pers­pek­ti­ve, die sowohl natur­wis­sen­schaft­liche Ele­men­te als auch ästhe­ti­schen Aus­druck inte­griert. Von Oldenburgs Kunst wurde in Einzel- und Grup­pen­aus­stel­lun­gen im In- und Aus­land ge­zeigt, von Berlin bis hin zu inter­na­tio­na­len Städ­ten wie Ljubljana, Marseille, Prag und Wien.

Autorin

Maren Hopp

Maren Hopp

Maren Hopp ist als frei Kunst­his­to­ri­ke­rin tätig.

Mail an "Wir sind Nähe"

Infothek

Palais Rastede
Feldbreite 23
26180 Rastede

Öffnungszeiten
Mi-So 14 bis 17 Uhr

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Maren Hopp

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Maren Hopp ist als freie Kunst­his­to­ri­ke­rin tätig.

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