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Imaginäre Pflanzenwelten
Die Kunst von Miron Schmückle in Oldenburg
Das Horst-Janssen-Museum in Oldenburg präsentiert mit „Perpetuum Florens“ eine faszinierende Ausstellung des rumänischen Künstlers Miron Schmückle. Bis zum 20. Oktober 2024 haben Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, rund 40 Werke Schmückles zu bewundern – von großformatigen Zeichnungen über Skizzen bis hin zu Fotografien. Die Ausstellung entführt in eine Welt, in der botanische Präzision auf künstlerische Fantasie trifft.
17. Juli 2024
Pflanzen aus der Vorstellungskraft
![](/export/sites/oevo/_resources/bilder/magazin/wir-fuer-sie/kultur-und-sport/2024/juli/Ausstellungsansicht_Miron_Schmueckle_03__Foto_Andrey_Gradetchliev_640.jpg)
Die Ausstellung legt den Fokus auf die komplexen und ästhetisch anspruchsvollen Zeichnungen der letzten zwanzig Jahre. Schmückles Werke sind das Resultat einer hybriden Mischung aus Malerei und Zeichnung, bei der er sich einer besonders sorgfältigen Aquarelltechnik bedient. Diese Technik, die ein Korrigieren auf dem Papier praktisch nicht zulässt, erfordert akribische Planung und Präzision. Erstmals zeigt die Ausstellung auch eine Reihe vorbereitender Skizzen, die die streng durchdachten Konzepte und Kompositionsideen des Künstlers veranschaulichen.
Technik und Inspiration
![](/export/sites/oevo/_resources/bilder/magazin/wir-fuer-sie/kultur-und-sport/2024/juli/Miron_Schmueckle__Non_saturatur_oculus_visu_V__2018__Aquarell__Farbtusche__Polychromos_Farbstifte_auf_Malkarton__c__VG_Bild-Kunst__Bonn_2024_640.jpg)
Die prächtigen Farben und das große Format seiner Werke sind von der Ölmalerei inspiriert, während das Zusammenspiel von Harmonie und Dissonanz bei der Farbgebung eine besondere Spannung erzeugt. Die Farben müssen laut Schmückle gleichzeitig kompatibel und inkompatibel sein. Verdichtungen, Knoten und Auflockerungen in den komplexen Kompositionen schaffen eine dynamische und lebendige Ästhetik.
Die Serie „Hortus Conclusus“
Neben den Zeichnungen ist auch die Fotografie-Serie „Hortus Conclusus“ von 2003 Teil der Ausstellung. In dieser Serie präsentiert Schmückle einzelne Pflanzen vor seinem nackten Oberkörper, wobei die Blume, die in der Renaissance oft als schmückendes Beiwerk diente, zur Hauptakteurin wird. Schmückle reflektiert über die Rolle der Pflanzen in der Bildenden Kunst und zeigt sie in ihrer vollen Pracht und Bedeutung.
Ein Künstlerleben geprägt von der Natur
![](/export/sites/oevo/_resources/bilder/magazin/wir-fuer-sie/kultur-und-sport/2024/juli/Miron_Schmueckle__Portraet__Foto_Elliott_Kreyenberg_640.jpg)
Die Beschäftigung mit Pflanzen zieht sich wie ein roter Faden durch Schmückles Werk. Zeichnen war für ihn schon immer etwas Selbstverständliches, denn seine Eltern waren beide Kunstlehrende. Biologie war sein Lieblingsfach in der Schule, und der Botanische Garten in Bukarest bedeutete für ihn eine Reise in die Ferne. Seine Werke entstehen nie direkt nach dem Objekt, sondern sind das Ergebnis seiner reichen Vorstellungskraft und detaillierten Beobachtungen der Natur.
Ein intellektuelles Vergnügen
![](/export/sites/oevo/_resources/bilder/magazin/wir-fuer-sie/kultur-und-sport/2024/juli/Miron_Schmueckle__Cosmic_Attractors_I__recto__2023__Aquarell__Farbtusche__Steinpigmente__Polychromos_Farbstifte__Graphit_auf_Malkarton__c__VG_Bild-Kunst__Bonn_2024_640.jpg)
Oberes Bild: Ausstellungsansicht Miron Schmückle, Foto: Andrey Gradetchliev