"Draußen-Kino plus"

Das Festi­­val vom Ol­den­­bur­­ger Cine k

10. August 2020

Gute Musik, Kleinkunst, eine Ausstellung und viele spannende Filme – und alles binnen vier Tagen! Von Donnerstag, 20. bis Sonntag, 23. August lädt das Cine k zum Festival im Hof der Kulturetage ein.
Das Pro­gramm be­ginnt mit dem Duo Djembassy. Die Per­kussionistin Ulla Schmidt und der Jazz­bassist Jens Piezunka sind be­kannt für ihre musi­ka­lische Me­lange aus Welt­musik, Jazz und Klassik. Im Dia­log zwischen Instrument und eigenem Körper loten Djembassy die Klänge mit viel­fäl­tigen, teils un­ge­wöhn­lichen In­stru­men­tal- und Vo­cal­tech­niken aus. Kon­tra­bass und Djembe bil­den da­bei ihre Aus­gangs­for­ma­tion. Auf das Kon­zert folgt der Film "The Climb", der von der Männer­freund­schaft von Kyle und Mike er­zählt, bis Kyle da­von er­fährt, dass Mike mit Kyles Ver­lob­ter ge­schla­fen hat. „Bei aller Tra­gik, die dem Strau­cheln und Schwan­ken der bei­den Männer inne­wohnt, ist 'The Climb' vor allem ein hoch­ko­mischer Film, dessen Pointen und ab­sur­de Kon­stella­tionen dem eigent­lich recht aus­ge­lutschten Sub­genre der Buddy-Komödie neuen Geist ein­hauchen“, schreibt kino­zeit.de darüber.

Der Frei­tag­abend be­ginnt mit dem Live-Podcast "Die akustische Ent­täuschung". Julia Bamberg und Julia Köhn sind Radio­mache­rinnen aus Bremen. Weil ihnen queere Themen im Radio viel zu kurz kommen, haben sie kurzer­hand ihren eigenen Pod­cast gestartet. Kunst, Sport und Ge­sell­schaft, hier wird alles mit der bunten Regen­bogen-Lupe be­trach­tet. An­schließend läuft als Vor­pre­miere "Über die Un­end­lich­keit". Ein fil­mi­sches Nach­den­ken über das mensch­liche Leben in all seiner Schön­heit und Grau­sam­keit. Zu­gleich mini­ma­lis­tisch und ver­dich­tet, zeigt der Film in klei­nen Vig­netten eine Men­ge klei­ner, oft tri­vi­aler Mo­men­te, die mal lustig und mal traurig sind, sich aber nicht zu­­sammenfügen lassen. Der rote Fa­den ist die Ver­letz­lich­keit unserer Exis­tenz.

Elia Sueliman in vom Gießen des Zitronenbaums
Bild: Elia Suleiman in Vom Gießen des Zitronenbaums, Foto: Veranstalter
Die Band Chapeau Manouche tritt am Samstag auf. Mit zwei Gitarren, einer Geige und einem Kontra­bass spielt das Olden­bur­ger Quartett Swing zwischen Tra­di­tion und Mo­der­ne. An­ge­lehnt an die Musik des Jazz­gitarristen Django Reinhardt erobert Chapeau Manouche seit 2008 große und kleine Bühnen. Da­nach ist ein „moderner Buster Keaton“ zu erleben. So bezeichnet Varieté den Film „Vom Gießen des Zitronen­bau­mes“. Die Ko­mö­die han­delt von Elia Suleiman, der Palästina ent­kom­men ist und nach einer neuen Hei­mat sucht. Doch wo­hin er auch reist, ob nach Paris oder New York, bleibt er Palästinenser. Überall be­geg­net ihm das Gleiche: Polizei, Grenz­kon­trollen und immer wie­der Rassis­mus. Während er immer wie­der ver­sucht, sei­ne Her­kunft aus­zu­löschen, wird er doch in je­dem Mo­ment von außen da­ran er­innert, wo­her er kommt. Ein Film, der die Fra­ge nach Sinn und Be­deu­tung von Hei­mat stellt.

tonnection
Bild: tonnection, Foto: Philipp Zinniker
Am Sonntag gibt es die Per­for­mance "tonnection" zu sehen. Tonne und Action - das ist Kör­per-Kno­ten-Kunst vom fein­sten. Die Story be­ginnt mit zwei Wesen, die einen Schlaf­platz suchen und beide in ein und dieselbe Tonne wollen. So ent­facht sich ein akro­ba­tisches Ge­ran­gel auf, über und in der Tonne. Ohne Wor­te und mit sprü­hen­der Ener­gie ist die char­man­te Show, ge­spielt von Clara Groeger and Christine Thevissen, für Jung und Alt nicht nur ex­trem un­ter­halt­sam. Sie er­zählt auch et­was über die Mög­lich­kei­ten unseres täg­lichen Mit­ein­an­ders, vom Strei­ten und Ver­söhnen und vom Fin­den einer außer­ge­wöhn­lichen Freund­schaft. Da­nach wird die Vor­premiere von „Love Sarah“ ge­zeigt. Der Film han­delt von Sarah, die immer davon träumte, eine eigene Bäckerei in Notting Hill zu er­öff­nen. Als sie über­raschend stirbt, ist ihre 19-jährige Tochter Clarissa fest ent­schlos­sen, den Traum ihrer Mutter wahr werden zu lassen. Da­zu holt sie Sarahs beste Freun­din und ihre exzen­trische Groß­mutter Mimi mit ins Boot. So stürzen sich die drei Frauen in die aben­teuer­liche Welt der Confiserie. Wer auf Creme­törtchen, Himbeer-Eclairs und Scho­ko­la­den­küch­lein oder ein­fach nur auf Notting-Hill-Atmos­phäre steht, darf den Film nicht ver­pas­sen.

Das Kino steht auch im Mittel­punkt der di­gi­talen Aus­stellung „Sleeping Screens“. Die Ber­liner Grup­pe Karin Dor, das sind Simon Dickel und Martin Erlenmaier, zei­gen Bil­der ge­schlos­sener Ber­liner Kinos. Sie haben aber nicht nur selbst foto­gra­fiert, son­dern Kinos welt­weit ein­ge­la­den, ihnen sol­che Fo­tos zu schicken. Mehr als 60 Kinos an den ver­schie­densten Orten, Amsterdam, Nottingham, Melbourne und Seattle, sind mittler­weile Teil des Pro­jekts.

„Nach der er­folg­reichen Pre­miere von 2019 haben wir uns co­rona­be­dingt in diesem Jahr ent­schi­eden, auf den Hof der Kul­tur­eta­ge aus­zu­weichen. Was wir vom letzten Jahr mit­nehmen, ist die gu­te Stim­mung und das An­ge­bot, dass alle Gäste ihr ei­genes Pick­nick mit­brin­gen dür­fen! Die Ge­trän­ke da­zu gibt´s von uns“, so Katrin Windheuser vom Cine k.


Autorin

Birgit Denizel

Birgit Denizel

Birgit Denizel M.A., Kunst- und Kultur­wis­sen­schaft­le­rin, Re­si­denz­ort Rastede GmbH, Projekt­leitung.

Mail an "Wir sind Nähe"

Infobox

Ver­an­stal­ter ist das Ol­den­bur­ger Cine k, das Film­kunst­kino der Kul­tur­etage. Während der Festi­val-Tage vom 20. bis 23. August wird der Hof all­abend­lich um 18:30 Uhr ge­öff­net. Die Ver­an­stal­tun­gen be­gin­nen täg­lich je­weils um 20:00 und 21:00 Uhr. Tages­tickets kosten nach Selbst­ein­schätzung 12, 14 oder 16 Euro. Der Ein­tritt gilt für den gan­zen Abend.
 
Es gelten die üblichen Hygiene­maß­nahmen. Auf dem Ge­län­de ist ein Mund­schutz zu tra­gen, der auf den Plätzen ab­ge­nom­men wer­den darf.
 
Wei­tere In­fos und Kar­ten unter:

https://www.cine-k.de/

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Birgit Denizel M.A., Kunst- und Kultur­wis­sen­schaft­le­rin, Re­si­denz­ort Rastede GmbH, Projekt­leitung.

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