• Gartenteich richtig anlegen

    Gartenteich anlegen

    Von der Planung bis zum Wasser­pa­ra­dies

Das Frühjahr ist ideal, um einen Teich im Gar­ten an­zu­le­gen. Die bes­ten Pflanz­mo­na­te für Sumpf- und Was­ser­pflan­zen sind Mai und Juni. Tipps für die Pla­nung und Um­set­zung.

12. April 2021

Bevor künftige Teich­be­sit­zer ein Loch aus­he­ben, soll­ten sie ei­ni­ges ent­schei­den und vor­be­rei­ten, etwa einen pas­sen­den Stand­ort suchen. „Am bes­ten ist ein halb­schat­ti­ger mög­lichst freier Platz, der sich gut in die Gar­ten­land­schaft ein­fügt“, sagt Michael Henze vom Bun­des­ver­band Garten-, Land­schafts- und Sport­platz­bau.
Der Teich sollte sich nicht zu nahe an Laub­bäu­men be­fin­den. Herab­fal­len­de Blät­ter wür­den im Was­ser fau­len. Auch Bam­bus in der Nähe ist un­ge­eig­net: Die spit­zen unter­ir­di­schen Erd­spros­se kön­nen die Teich­fo­lie durch­drin­gen, die dann un­dicht wer­den kann. Die Stel­le soll­te vom Haus oder der Ter­ras­se aus, gut sicht­bar sein. „Denn so ein Teich wird schnell zum Mit­tel­punkt im Gar­ten“, so Henze.

Für eine Teich­art und Ge­wäs­ser­tie­fe ent­schei­den

Bei den Teich­ar­ten gibt es drei An­sät­ze: Natur­tei­che wir­ken wie na­tür­liche Ge­wäs­ser und sind meist üp­pig be­wach­sen. Sie fü­gen sich or­ga­nisch in die Gar­ten­land­schaft ein, er­klärt Henze. For­ma­le Gar­ten­tei­che sind hin­ge­gen ein Ge­stal­tungs­ele­ment. Sie haben meist gerade Ufer­li­nien und eine kla­re Ab­gren­zung zum Gar­ten. Schwimm­teiche sind eine Kom­bi­na­tion aus Gar­ten­teich und Swim­ming­pool. Sie wir­ken wie klei­ne, spär­lich mit Was­ser­pflan­zen be­wach­se­ne Bade­seen.
Je größer und tie­fer, desto bes­ser lässt sich der Teich pfle­gen. Selbst­rei­ni­gungs­kräf­te durch Mikro­or­ga­nis­men funk­tio­nie­ren im tie­fen Ge­wäs­ser bes­ser. Das Was­ser er­wärmt sich im Som­mer auch nicht so schnell und stark wie im flachen Ge­wäs­ser. Der Al­gen­be­wuchs hält sich in Grenzen.
„Der Garten­teich soll­te min­des­tens vier Qua­drat­me­ter, besser noch acht bis zehn Qua­drat­me­ter oder mehr Fläche haben“, rät Jörg Korfhage, Gärtner und Trainer bei der DIY Academy in Köln. „Die tiefs­te Stelle soll­te min­des­tens bei 80 Zen­ti­me­tern lie­gen, das gilt in Deutsch­land als frost­sicher.“ Das ist be­son­ders wich­tig bei Fisch­hal­tung.

Eine pas­sen­de Ab­dich­tung wäh­len

Mit einer Folie lässt sich die Teich­form in­di­vi­duell ge­stal­ten, er­klärt Michael Henze. Er em­pfiehlt Fo­lien aus syn­the­ti­schem Kaut­schuk, die so­ge­nann­te EPDM-Ab­dich­tung. Die­se seien lang­le­bi­ger als PVC-Folien.
Soll es eine güns­ti­ge­re PVC-Folie sein, soll­ten Kun­den auf Fisch- und Pflan­zen­freund­lich­keit ach­ten. „Selbst wenn sie kei­ne Fische ein­set­zen wol­len“, rät Jörg Korfhage. „Das ist ein In­diz, dass die Qua­li­tät stimmt.“ Ein Fer­tig­teich aus PVC kann man be­quem in den Boden ein­le­gen. Er schützt vor Be­schä­di­gun­gen.

Pflanzen und Zu­be­hör aus­suchen

Beim Anlegen der Teich­gru­be soll­te man auf ver­schie­de­ne Zo­nen ach­ten. „Ty­pisch ist von außen nach innen eine Sumpf­zone mit einem Was­ser­stand von null bis zwan­zig Zen­ti­me­ter, eine Flach­was­ser­zone, die 20 bis 60 Zen­ti­me­ter tief ist und die Tief­was­ser­zone mit 60 bis 120 Zen­ti­me­tern“, so Michael Henze.
Je nach Zonen wach­sen dort ver­schie­de­ne Pflan­zen. Im Sumpf ge­dei­hen zum Bei­spiel Iris, Rohr­kol­ben, Sumpf­dot­ter­gras und Zy­pres­sen­gras. Im fla­chen Was­ser fühlt sich der Rohr­kol­ben eben­falls wohl, aber auch Schilf­rohr und Frosch­löf­fel. Das tie­fe Was­ser ist für See­ro­sen, Tau­send­blatt und Teich­sim­se ge­eig­net.
Wichtig ist, bei der Wahl der Pflan­zen auf Frost­här­te zu ach­ten. „Hi­bis­kus oder Zy­pern­gras sehen toll aus, über­ste­hen aber die Käl­te nicht.“ Im Win­ter muss man sie an einen frost­siche­ren Ort aus­la­gern.
Naturteiche rei­ni­gen sich im Prin­zip selbst, wenn das öko­lo­gi­sche Gleich­ge­wicht stimmt. „Leben aber Fische im Teich, ist es bes­ser, eine Pum­pe und einen Fil­ter mit in­te­grier­ter UVC-Leuch­te zu ins­tal­lie­ren“, rät Jörg Korfhage. Dann soll­ten Sie an einen Strom­an­schluss denken.
Foto: Zacharie Scheurer/dpa-tmn

Autorin

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz ist Mit­­a­r­bei­­te­­rin der Öffent­lichen Olden­burg. Sie ist ver­ant­wort­lich für den Be­reich Pres­se und Kommu­ni­ka­tion.

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