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Tipps für Flugreisende
So geht's zügig durch die Sicherheitskontrolle
Gute Vorbereitung und etwas Grundwissen sparen am Airport wertvolle Zeit. Die Bundespolizei und ein Sicherheitsfachmann geben Tipps, wie Reisende die Kontrollen beschleunigen können.
13. Juli 2022.
Vielflieger brauchen für die Sicherheitskontrolle etwa am Hamburger Flughafen nur den Bruchteil der Zeit, die Touristen benötigen. Der Bereichskoordinator des Sicherheitsunternehmens Frasec, Olaf Schmidt, erläutert die Gründe: Sie kommen mit wenig Handgepäck, legen Handy, Tablet oder Laptop getrennt auf das Band und gehen ohne Jacke oder Jackett durch den Sicherheitsscanner.
Vor der erwarteten Hauptreisezeit hofft die Bundespolizei, dass sich mehr Passagiere genauso gut auf die Kontrollen einstellen und kooperieren. So kommen alle schneller durch und das Risiko sinkt, aufgrund langer Wartezeiten den Ferienflieger zu verpassen.
Reisende sollten mindestens zwei bis zweieinhalb Stunden vor Abflug am Flughafen sein, möglichst wenig Handgepäck mitnehmen und nach dem Check-in direkt zur Sicherheitskontrolle gehen, rät Marcus Henschel, der Sprecher der Bundespolizeiinspektion am Airport der Hansestadt.
Auch Leberwurst zählt als Flüssigkeit
Früher hätten die Passagiere meist nur ein Handgepäckstück gehabt, heute seien es im Schnitt drei pro Person, sagt Sicherheitskoordinator Schmidt. Eine Ursache des immer umfangreicheren Handgepäcks sind die Extra-Gebühren, die viele Airlines für aufgegebenes Reisegepäck verlangen.
Häufig hätten die Reisenden verbotene Sachen dabei, vor allem Flüssigkeiten in nicht erlaubten Mengen, so Schmidt. Zulässig seien nur 100 Milliliter pro Flasche oder Tube. Die Behältnisse müssten in einem transparenten, wiederverschließbaren Ein-Liter-Plastikbeutel aufbewahrt werden, der extra auf das Gepäckband gelegt werde. Nicht nur Getränke, sondern auch Cremes, Zahnpasta oder Lebensmittel wie Honig, Leberwurst oder Weichkäse gelten als Flüssigkeiten.
Die Bundespolizei weist indes darauf hin, dass zu den verbotenen Gegenständen nicht nur Waffen gehören, sondern auch waffenähnliche Gegenstände. Die Beamten kassierten schon Wasserspritzpistolen, einen Parfümflakon in Handgranatenform und eine kleine Gartenharke ein.
Hantieren mit Dünger kann für Alarm sorgen
Viele Passagiere bräuchten drei Gepäckwannen, um ihre Taschen und Jacken auf dem Band zu befördern. Bei einer Familie komme schnell eine zweistellige Anzahl zusammen, sagt Olaf Schmidt.
Sobald bei der Durchleuchtung ein Bereich des Gepäcks auffalle, müssten die Flugsicherheitsassistenten eine Nachkontrolle vornehmen, gemeinsam mit dem Passagier, erläutert der Fachmann. Für falschen Alarm sorgten häufig Powerbanks oder elektrische Zahnbürsten.
Habe das Gerät bei der Durchleuchtung eine dichte organische Masse angezeigt, werde routinemäßig ein Sprengstofftest gemacht. Die Sicherheitsmitarbeiter streichen dafür mit einem sogenannten Sniffer über das Gepäckstück. Die Probe wird von einem Scanner analysiert, der kleinste verdächtige Partikel erkennt.
Alarm könne ausgelöst werden, wenn etwa jemand vor dem Packen seines Gepäcks im Garten mit Dünger hantiert habe. Oder wenn Herzkranke ein Medikament auf Glycerin-Basis nehmen müssten. Manchmal reiche es, wenn jemand seine Hände mit einer Lotion eingecremt und dann seinen Koffer gepackt habe, sagt Bundespolizeisprecherin Stephanie Flick.
Keine Sorge vorm Sicherheitsscanner
Völlig unbesorgt könnten Reisende durch den Sicherheitsscanner gehen, betont Marcus Henschel. Das Gerät, das inoffiziell auch Körperscanner genannt wird, arbeite mit Millimeterwellen, die eine geringere Strahlendosis als ein Smartphone oder ein Bewegungsmelder hätten. Auch für Menschen mit Herzschrittmacher oder für Schwangere sei die Nutzung unbedenklich.
Ein „Nacktscanner“ sei das Gerät nicht. Auf einem Monitor erscheint die kontrollierte Person lediglich als grünes Piktogramm, auf dem auffällige Punkte rot eingekreist zu sehen sind. Armbanduhr, Schmuck, Brille oder Gürtel bräuchten nicht abgelegt werden. Wer den Scanner nicht nutzen will, muss sich von Hand kontrollieren lassen.
Foto: Axel Heimken/dpa/dpa-tmn