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Eine Frage des Komforts
Was Sterne über die Hotelqualität aussagen
Hotels und Ferienunterkünfte können bis zu fünf Sterne haben. Doch was unterscheidet Häuser mit zwei Sternen von denen mit vier Sternen? Wir geben Einblick in die Bewertungskriterien.
29. Juni 2022
Wer online oder im Reisebüro nach einem Hotel sucht, achtet auf die Sterne. „Sie sind die Währung der Hotels“, sagt Markus Luthe, Geschäftsführer der Dehoga Deutsche Hotelklassifizierung. Diese Gesellschaft wacht in Deutschland darüber, nach welchen Kriterien Sterne vergeben werden. Vor allem Hotels, die nicht durch ihren Markennamen bekannt sind, nutzt die Klassifizierung. Allerdings ist die nicht überall gleich: Die meisten Länder bewerten ihre Hotels nach eigenen nationalen oder regionalen Maßstäben.
In Europa gibt es seit 2009 den Versuch, die Sterne zu vereinheitlichen. Unter Hotrec Hospitality Europe, dem europäischen Dachverband für Hotels, Restaurants und Cafés, haben sich 19 Länder, darunter Deutschland, Österreich, die Schweiz, Tschechien, Ungarn, die Niederlande, Belgien, Dänemark, Schweden und Malta zu einer „Hotelstars Union“ mit eigenem Klassifikationssystem zusammengeschlossen.
Wofür es Sterne gibt
Besonders viele Punkte werden für große Zimmer und Betten, einen Pool oder Kinderbetreuung vergeben. Erzielt das Hotel mehr Punkte, als die Sterne-Kategorie vorgibt, darf es den Zusatz „Superior“ führen. Klassifizierte Hotels müssen grundsätzlich sauber und gepflegt sein. Die Ausstattung muss funktionieren, es darf keinen Renovierungsstau geben.
Ein Stern: Einfache Ausstattung, tägliche Reinigung
Hotels mit einem Stern bieten einfache Zimmer mit Dusche oder Badewanne und WC. Bett, Tisch, Stuhl und Schrank – viel mehr Möbel braucht man nicht. Ein paar Extras gibt es aber: Internet im Zimmer sowie einen Fernseher. Im Bad liegen pro Person ein Badetuch sowie Seife oder Waschlotion bereit. Wer hier übernachtet, kann zudem sicher sein, dass täglich gereinigt wird.
Zwei Sterne: Ab jetzt gibt es ein Frühstücksbuffet
Ab zwei Sternen müssen die Mitarbeitenden am Empfang mindestens zweisprachig sein. Jeden Morgen gibt es ein Frühstücksbuffet. Die Ausstattung der Zimmer wirkt etwas komfortabler. So sind zum Beispiel ein Leselicht am Bett und größerer Stauraum für Kleidung Pflicht. Für jeden Gast liegen zudem ein Bade- und Handtuch bereit.
Drei Sterne: Mittelklasse mit mehr Komfort
Bei drei Sternen kommen weitere Services dazu: Der Empfang muss 24 Stunden erreichbar sein. Auf Wunsch werden das Gepäck transportiert, die Wäsche gewaschen und mehr Kissen organisiert. Auf dem Zimmer gibt es eine Kofferablage, einen Nachttisch und mehr Sitzgelegenheiten. Außerdem: Telefon, Haartrockner und Ankleidespiegel.
Vier Sterne: Aufzug, Hotelbar und Roomservice
Ab vier Sternen ist ein Gästelift notwendig. Die Lobby ist größer, gemütlicher oder mündet gleich in eine Hotelbar. Im Zimmer stehen zusätzlich ein Sessel oder eine Couch und ein Beistelltisch. Der Fernseher zeigt ein internationales Programm. Für kühle Getränke sorgen eine Minibar, ein 24-stündiger Getränke-Roomservice oder eine Maxibar auf der Etage. Auf Wunsch gibt es Bademantel und Hausschuhe.
Fünf Sterne: Luxusklasse mit vielen Extras
Wer fünf Sterne bucht, erhält höchsten Komfort. Ob Concierge- und Shuttle-Dienste, kleine Begrüßungsgeschenke auf dem Zimmer oder ein 24-Stunden-Roomservice für Getränke und Speisen: In diesen Hotels werden sämtliche Gästewünsche erfüllt.
Achtung: Sonnen sind keine Sterne
Auf Reiseportalen oder in Veranstalter-Katalogen finden sich statt der Sterne oft auch Sonnen, Rauten, Kästchen oder Punkte. „Sie haben nichts mit den Kriterien der Sternenvergabe zu tun“, sagt Markus Luthe und fügt an: „Sie dürfen nur verwendet werden, wenn der Auszeichner erklärt, was darunter zu verstehen ist.“
Foto: Florian Schuh/dpa-tmn