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    Was Meditation bringt

    Und wie der Start gelingt

Das Leben ist laut, stres­sig, voller Ter­mine: Viele Menschen seh­nen sich des­halb nach Inseln der Ruhe – Medi­ta­tion kann so eine sein. Wie der Ein­stieg klappt und wie sie zur Rou­tine wird.

16. Januar 2024

Ein­fach mal sitzen und sich nur auf eine Sache fokus­sieren. Wer mit dem Me­di­tie­ren be­ginnt, merkt: Das ist gar nicht so leicht. Schließ­lich kreisen im­mer wieder Ge­dan­ken durch den Kopf: Auf der Ein­kaufs­liste fehlen noch Kar­tof­feln. Habe ich die Kolle­gin gestern zu hart kri­ti­siert?
Direkt auf­geben soll­te man aber nicht – denn wenn sich eine Rou­tine ein­ge­stellt hat, wird das Me­di­tie­ren ein­facher. Und es war­ten posi­tive Ver­än­de­rungen. „Beim Me­di­tie­ren geht es darum, aus dem täg­lichen Ge­dan­ken­karus­sell ein bisschen raus­zu­kommen und mehr im Mo­ment prä­sent zu sein“, sagt die Yoga­lehre­rin Jessica Fink. Das gilt natür­lich für die Minu­ten wäh­rend der Medi­ta­tion. Lang­fristig kann sie aber auch helfen, im All­tag weniger in Stress zu geraten.

Die Auf­merk­sam­keit halten

Auch wenn es viele an­nehmen: Medi­tie­ren heißt nicht, dass der Geist voll­kommen still und leer sein muss. Dass Ge­dan­ken in unse­rem Kopf kommen und gehen, ist ganz normal. Viel eher ver­sucht man beim Medi­tieren, den Auf­merk­sam­keits­fokus auf­recht zu halten, wie Uwe Meier, Vor­sitzen­der des Berufs­ver­ban­des Deutscher Neuro­logen, sagt. „Die Essenz jeder Medi­ta­tion ist die Fokus­sierung des Be­wusst­seins auf ein Objekt.“ Das kann zum Bei­spiel die At­mung sein.
Wer medi­tie­ren lernt, der lernt, Ab­len­kun­gen zu er­ken­nen, ihnen nicht nach­zu­gehen und statt­des­sen zum Fokus der Auf­merk­sam­keit zurück­zu­kehren. Es kommen Uwe Meier zu­folge alle anderen men­talen Akti­vi­täten zur Ruhe und der Geist wird so­zu­sagen in die Stille ge­führt. Das kann nega­tive Gedan­ken und Stress redu­zieren.
Zudem ent­wickelt sich ein besseres Ver­ständ­nis für die eigenen Ge­dan­ken und Ge­füh­le. Wir können sie wahr­nehmen, ohne sie direkt zu be­ur­tei­len, also sie in die Schub­laden „gut“ oder „schlecht“ zu stecken. Wenn es uns gelingt, auf diese Weise eine gewisse Distanz zu unseren Emo­tionen auf­zu­bauen, kann das Stress­reak­tionen ver­rin­gern.

Es gibt viele Tech­niken

Wie gelingt der Start? Da es nicht nur eine Med­ta­tions­form gibt, infor­miert man sich laut Jessica Fink am besten erst­mal über die Tech­niken und ihre Ziele. Die Yoga­lehre­rin empfiehlt, anfangs einen Kurs, einen Work­shop oder ein Retreat zum Er­lernen von Medi­ta­tion zu be­suchen. Der persön­liche Kontakt zu der lehren­den Person und der Aus­tausch von Er­fahrun­gen kann vor allem zu Beginn helfen.
Bei der Suche nach einem quali­fi­zier­ten Lehren­den sollte man aller­dings gut auf das eigene Bauch­ge­fühl hören. Denn es gibt keine gesetz­lichen Vor­gaben – jeder kann sich Medi­ta­tions­lehrer oder -lehre­rin nennen. „Kritisch sollte man bei eso­te­risch geprägten Lehrern und bei Selbst­optimierungs­coaches sein“, sagt Uwe Meier.
Medi­tie­ren kann man aber natür­lich auch selbst zu Hause aus­probie­ren. Laut Jessica Fink kann dabei auch eine Medi­ta­tions­app helfen. Wichtig sei nur, dass man sich für die Medi­ta­tion einen ruhigen Ort sucht, an dem man un­ge­stört ist.

Mit den Atemz­ügen spielen

Eine ein­fache Technik, mit der man Fink zu­folge starten kann, ist die Medi­ta­tion auf einen be­stimmten Gegen­stand. Die Konzen­tration kann dabei zum Bei­spiel auf der Flam­me einer Kerze liegen. In vielen Tra­di­tio­nen gibt es die Kon­zen­tra­tion auf den Atem: Man versucht, das Ein- und Aus­atmen ganz be­wusst im Körper wahr­zu­nehmen. Unter­stützend kann man beim Ein­atmen „ein“ und beim Ausatmen „aus“ denken. „Und immer, wenn man merkt, dass die Ge­dan­ken ab­schwei­fen, lenkt man sie wieder zurück zum Atem und spielt den nächsten Atem­zug“, sagt Fink. Dadurch wird im Laufe der Medi­ta­tion der Be­wusst­seins­fokus immer sta­biler.

So wird Medi­ta­tion zur Rou­tine

Damit die Medi­ta­tion irgend­wann ein selbst­ver­ständ­liches Üben wird, braucht es eine Rou­tine. Nach­dem man etwa an einem Kurs teil­ge­nommen hat, sollte man zu Hause regel­mäßig üben. Auch, wenn es nur eine Viertel­stun­de pro Tag ist – oder noch weniger. Und auch wenn man zum Bei­spiel nur einmal pro Woche einen Medi­ta­tions­kurs be­sucht, wird man auf Dauer positive Ver­ände­run­gen spüren, da ist sich Jessica Fink sicher.
Es ist hilf­reich, eine feste Zeit und einen festen Ort für die Medi­ta­tion ein­zu­planen. Für manche Menschen ist es ein­facher, zu Hause zu meditieren. Für andere ist es hilf­reich, irgend­wo hinzu­gehen und dort Ruhe zu finden – da müsse laut Fink jeder den richtigen Weg für sich finden. Das Wichtigste ist der Yoga­lehrerin zufolge aber: „Nicht gleich auf­geben, wenn die Ge­danken eben nicht zur Ruhe kommen oder sich die er­wünschte Wir­kung nicht so schnell ein­stellt. Man braucht einfach Geduld fürs Medi­tieren.“
Bild oben: Foto: Zacharie Scheurer/dpa-tmn

Autorin

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz ist Mit­­a­r­bei­­te­­rin der Öffent­lichen Olden­burg. Sie ist ver­ant­wort­lich für den Be­reich Pres­se und Kommu­ni­ka­tion.

Mail an "Wir sind Nähe"

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