• Therapieplatz_1680

    Hilfe für die Seele

    Wie finde ich einen Therapieplatz?

So geht es nicht mehr wei­ter. Viel­leicht ha­ben sich An­triebs­lo­sig­keit oder Angst in Ih­rem All­tag ein­ge­nis­tet – pro­fes­sio­nel­le Hil­fe wä­re sinn­voll. Aber wie fin­det man ei­ne Psy­cho­the­ra­pie?

 23. November 2022

Kri­sen und Pro­ble­me er­lebt je­der im Le­ben. Doch manch­mal ge­lingt es ein­fach nicht, al­lei­ne durch schwie­ri­ge Zei­ten zu fin­den – et­wa weil ei­ne De­pres­si­on oder eine Angst­stö­rung im Spiel sind. Fra­gen und Ant­wor­ten rund um Psy­cho­the­ra­pie:

Wo­ran mer­ke ich, dass ei­ne The­ra­pie für mich sinn­voll wä­re?

Geht es Ih­nen psy­chisch so schlecht, dass die Le­bens­qua­li­tät lei­det, ist das ein wich­ti­ges An­zei­chen. „Wenn Ge­dan­ken und Ge­füh­le da­zu füh­ren, dass sie Be­zie­hun­gen, so­zi­ale Kon­tak­te oder den Be­ruf ge­fähr­den, kann ei­ne Psy­cho­the­ra­pie hel­fen“, so der Psy­cho­the­ra­peut Gebhard Hentschel, der Bun­des­vor­sit­zen­der der Deut­schen Psy­cho­the­ra­peu­ten­ver­ei­ni­gung (DPtV) ist.
Manch­mal ist es auch der Kör­per, der sig­na­li­siert, dass et­was mit der Psy­che nicht stimmt – durch ei­nen Tin­ni­tus bei­spiels­wei­se oder Ver­dau­ungs­be­schwer­den.
An­lass für ei­ne Psy­cho­the­ra­pie kann auch ein trau­ma­ti­sches Er­eig­nis sein, et­wa ein Un­fall oder die Krank­heit ei­nes ge­lieb­ten Men­schen.

Muss ich erst­mal zum Haus­arzt oder zur Haus­ärz­tin?

Ei­ne Über­wei­sung vom Haus­arzt oder der Haus­ärz­tin ist kein Muss, um sich auf die Su­che nach ei­nem The­ra­pie­platz zu ma­chen, so die Stif­tung Ge­sund­heits­wis­sen. Aber ein Ter­min dort kann sinn­voll sein – auch um an­de­re Er­kran­kun­gen aus­zu­schlie­ßen. Denn hin­ter de­pres­si­ven Symp­to­men et­wa kann auch die Schild­drü­se ste­cken, so die Deut­sche De­pres­sions­hil­fe.

Wie fin­de ich ei­nen The­ra­peu­ten oder ei­ne The­ra­peu­tin?

Psy­cho­lo­gi­sche Psy­cho­the­ra­peu­tin­nen und -the­ra­peu­ten ar­bei­ten an ver­schie­de­nen Or­ten – et­wa in der ei­ge­nen Pra­xis, aber auch in Kran­ken­haus-Am­bu­lan­zen oder psy­cho­so­zia­len Be­ra­tungs­stel­len. Dort­hin kann man sich wen­den und zu­nächst ei­nen Ter­min für ei­ne psy­cho­the­ra­peu­ti­sche Sprech­stun­de aus­ma­chen. Denn die ist Pflicht, be­vor es mit ei­ner Psy­cho­the­ra­pie los­ge­hen kann. „Dort wird ge­klärt, ob ei­ne The­ra­pie nö­tig ist – und wie even­tu­el­le War­te­zei­ten sinn­voll über­brückt wer­den kön­­nen“, so Hentschel.
Kas­sen­pa­ti­en­ten kön­nen sich auch über die zen­tra­le Ter­min­ver­mitt­lungs­stel­le der Kas­sen­ärzt­li­chen Ver­ei­ni­gun­gen ei­nen Ter­min ge­ben las­sen. Wich­tig zu wis­sen: Dass man in ei­ner Pra­xis einen Sprech­stun­den­ter­min hat, heißt nicht, dass es dort auch ei­nen frei­en The­ra­pie­platz gibt. Mit dem Be­fund aus der psy­cho­the­ra­peu­ti­schen Sprech­stun­de kann man sich aber bei an­de­ren Pra­xen um ei­nen Platz be­mü­hen und auf die War­te­lis­te set­zen las­sen.

Apro­pos War­te­lis­te: Wie lan­ge muss ich war­ten?

Das lässt sich nicht ge­nau vor­her­sa­gen. Aber oh­ne Ge­duld geht es nicht. Denn Psy­cho­the­ra­peu­tin­nen und -the­ra­peu­­ten wer­den von mehr Men­schen an­ge­fragt, als sie auf­neh­men kön­nen. Die­ses Pro­blem hat sich durch die Pan­de­mie noch­mals ver­schärft, wie ei­ne ak­tu­el­le Be­fra­gung der DPtV un­ter den Mit­glie­dern zeigt.
Psy­cho­the­ra­peu­ten wur­den dem­nach im Som­mer 2022 wei­ter­hin 40 Pro­zent häu­fi­ger von Pa­ti­en­ten an­ge­fragt als im Ja­nu­ar 2020. Wa­ren es da­mals im Schnitt 4,9 Pa­ti­en­ten pro Wo­che, lag die An­zahl im Juni 2022 bei 6,9 Pa­ti­en­ten. Die DPtV-Um­fra­ge zeigt auch: In Groß­städ­ten ist die Nach­fra­ge grö­ßer als in klei­ne­ren Städ­ten oder auf dem Land. Knapp je­der vier­te Pa­ti­ent er­hält ei­nen Ter­min für ein Erst­ge­spräch. Kurz­fris­tig klappt das je­doch nicht im­mer: Et­wa die Hälf­te muss laut der DPtV dar­auf län­ger als ei­nen Mo­nat war­ten.

Wie über­brü­cke ich die War­te­zeit?

Wer auf Hil­fe war­tet, soll­te gut auf sich selbst ach­ten. „Zie­hen Sie sich nicht zu­rück. Spre­chen Sie mit gu­ten Freun­din­nen und Freun­den und der Fa­mi­lie über Ih­re Pro­ble­me, be­su­chen Sie Selbst­hil­fe­grup­pen und tau­schen Sie sich mit Be­trof­fe­nen aus“, so Psy­cho­the­ra­peut Hentschel.
In Aus­nah­me­si­tua­tio­nen und aku­ten Kri­sen be­steht et­wa die Mög­lich­keit ei­ner Akut­be­hand­lung, die aus zwölf The­ra­pie­ein­hei­ten à 50 Minuten be­steht. Und so­mit oft für ei­ne ers­te Lin­de­rung sor­gen kann. Und: „Wenn Sie das Ge­fühl ha­ben, dass Sie stark ge­fähr­det sind, mel­den Sie sich bei ei­ner Psy­chia­trie für eine sta­tio­nä­re Be­hand­lung“, so Hentschel.

Wenn es end­lich los­geht – wer zahlt die Psy­cho­the­ra­pie?

Psy­cho­the­ra­pie ist ei­ne Leis­tung der ge­setz­li­chen Kran­ken­kas­se. Das heißt laut der Stif­tung Ge­sund­heits­wis­sen: Die Kran­ken­kas­se trägt die Kos­ten für die The­ra­pie, wenn es sich um ei­ne Pra­xis mit Kas­sen­zu­las­sung han­delt. Bei pri­va­ten Kran­ken­ver­si­che­run­gen ist die Kos­ten­über­nah­me nicht ein­heit­lich ge­re­gelt. Ob und wie viel die Kas­se zahlt – das fin­det man mit Blick in den Ver­si­che­rungs­ver­trag her­aus.
Foto: Christin Klose/dpa-tmn

Autorin

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz ist Mit­­a­r­bei­­te­­rin der Öffent­lichen Olden­burg. Sie ist ver­ant­wort­lich für den Be­reich Pres­se und Kommu­ni­ka­tion.

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