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Die „Pizza“ hilft
So führen Sie Kinder ans Skifahren heran
Manche Naturtalente scheinen gerade erst zu laufen und stehen schon auf den Brettern. Mit dem Skifahren können Kinder ziemlich früh beginnen. Diese Tipps sind dabei wichtig.
14. Januar 2022
Kinder lieben Schnee und Rodelpartien. Warum nicht auch mit dem Skifahren beginnen? Wir erklären, wie der Start auf den Brettern gelingt und worauf Eltern achten sollten.
Ab welchem Alter können Kinder auf Skier?
„Je früher, desto besser“, sagt Thomas Braun vom Deutschen Skiverband (DSV). Der Grund sei die höhere Lernfähigkeit. Viele Kinder stehen schon mit drei oder vier Jahren das erste Mal auf Skiern. Motorisch und physisch sind sie dann so weit. Das allein reicht aber nicht.
„Skifahren hat etwas mit Motivation zu tun“, sagt Marc Buhl von der Skischule Winterberg. Wenn der Dreijährige keine Lust auf die Skier hat, ist es vermutlich zu früh.
Welche Ausrüstung braucht ein Kind?
Zentral sind Skier, Skischuhe und Helm. All diese Utensilien müssen zur Körpergröße und zum Alter passen, erklärt Braun. Auch Skibrille, Skianzug und gute Handschuhe gehören zur Kinder-Ausrüstung.
Eine neue Ski-Ausstattung ist teuer und hält nicht lange. Besser ist das Mieten bei einem Skiverleih. „Manche Sporthändler bieten auch mitwachsende Ski oder Tauschsysteme an“, sagt Braun. Dabei kann die zu klein gewordene Ausrüstung gegen eine größere getauscht werden.
Welcher Skikurs ist geeignet?
Fast jede Skischule bietet Kurse für kleine Gäste an. Was nur logisch ist: „70 bis 80 Prozent der Kunden sind Kinder“, sagt Thomas Braun.
Einzelunterricht oder Gruppenkurs? Das hängt von den Vorlieben der Kinder und Eltern ab. „Gruppenkurse sind für kleine Kinder besser geeignet, da die Motivation höher ist“, sagt Braun.
Kinder lernen auf diese Weise nicht nur vom Skilehrer, sondern auch von anderen Kindern. Die Gruppe sollte aber nicht zu groß sein, sonst ist der Lernerfolg zu gering. Empfehlenswert sind Braun zufolge maximal zwölf Kinder bei zwei Skilehrern.
Marc Buhl unterrichtet Kinder unter fünf Jahren nur einzeln. „Die Konzentration ist größer und das Kind kann sich besser auf das Skifahren und den Skilehrer fokussieren“, sagt der Skilehrer.
Was lernen Kinder im Skikurs?
„Viele Skischulen beginnen mit einem Zauberteppich, einem Förderband, mit dem die Kinder ohne Kraftanstrengung nach oben kommen und das Gleichgewicht auf Skiern trainieren“, berichtet Thomas Braun. Danach lernen sie das Gefühl für die Skier in der Ebene kennen und entwickeln ein Gleitgefühl auf flachem Gelände.
Später geht es auf leicht abfallendes Gelände, wo die Kinder spüren, wie die Ski bergab gleiten. Wenn das klappt, üben sie die ersten Kurven zu fahren und zu bremsen. Unten angekommen, folgt das Fahren mit dem Tellerlift oder Schlepplift.
Das Ganze findet spielerisch statt. „Einen klassischen Pflugbogen beziehungsweise Schneepflug nennen wir ,Pizza‘, weil die Position der Skier an so ein Stück erinnert“, erzählt Marc Buhl.
Wird danach parallel mit den Skiern gefahren, bedeutet das für die Kinder „Pommes“. Der Skilehrer fährt dabei zusammen mit dem Kind auf der Piste. „Wenn die Kraft noch nicht da ist, kann es sich an einer Stange oder seinen Händen zum Bremsen festhalten.“
Ab wann geht es mit den Eltern auf die Piste?
„Wer drei Tage intensiv übt, kann danach eine leichte Piste mit den Eltern fahren“, sagt Marc Buhl. Er empfiehlt täglich eine Privatstunde am Vormittag und eine am Nachmittag.
Auch in der Gruppe stelle sich der Lernerfolg schnell ein, hat Braun beobachtet. „Wenn Kinder die blaue Piste fahren können, brauchen sie von ihren Eltern nicht mehr viel Input“, sagt er. Mama oder Papa sollten aber vorgeben, wo gefahren wird und in welchem Stil.
Foto: Florian Schuh/dpa-mag