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Großes Unverständnis
21. Landwirtschaftsforum der Öffentlichen Oldenburg
Niedersachsens Landvolk-Präsident Dr. Holger Hennies sprach zu den Auswirkungen der aktuellen Agrarpolitik. Rund 50 Vertreterinnen und Vertreter aus Landwirtschaft, Politik und Verwaltung waren gekommen. Die Landwirte und Landwirtinnen verstehen die Politik nicht mehr, so Hennies. Es fehle eine positive Zukunftserwartung.
24. Mai 2023
„Unsere Landwirte und Landwirtinnen verstehen die Politik nicht mehr. Sie empfinden sie als nicht mehr rational. Und wir als Verband können sie ihnen auch nicht mehr erklären.“ So fasste Dr. Holger Hennies, Präsident des Landvolks Niedersachsen Landesbauernverband, auf dem 21. Forum Landwirtschaft der Öffentlichen Oldenburg vor rund 50 Vertreterinnen und Vertretern aus Landwirtschaft, Politik und Verwaltung die aktuelle Stimmung auf den Höfen zusammen.
Große Unzufriedenheit
Jürgen Müllender, Vorstandsvorsitzender der Öffentlichen Oldenburg, hatte zu Beginn der Veranstaltung einige Stichworte genannt, warum die Landwirte aus seiner Sicht derzeit unzufrieden sind: „Zunehmende Bürokratie, immer strengere Auflagen, etwa bei Düngung und Pflanzenschutz, Forderung nach mehr Tierschutz bei ungeklärter Finanzierung, keine Planungssicherheit, etwa bei Stallneu- und -umbauten, oft unfaire Preise bei steigenden Kosten sowie ein Gefühl mangelnder Wertschätzung sowohl von der Politik als auch von Verbrauchern.“ Und er fragte, was das wohl mit den Landwirten mache.
Hennies antwortete, dass die Stimmung – trotz zuletzt sehr guter Einkommensentwicklung – derzeit so schlecht sei wie zuletzt vor etwa 20 Jahren. Dies sei gefährlich für die Zukunft, denn es werde kaum noch investiert. „Es fehlt eine positive Zukunftserwartung. Und das ist dramatisch“, so der Landvolk-Präsident.
Hennies antwortete, dass die Stimmung – trotz zuletzt sehr guter Einkommensentwicklung – derzeit so schlecht sei wie zuletzt vor etwa 20 Jahren. Dies sei gefährlich für die Zukunft, denn es werde kaum noch investiert. „Es fehlt eine positive Zukunftserwartung. Und das ist dramatisch“, so der Landvolk-Präsident.
Der „ZukunftsBauer“
Als Antwort auf die selbst gestellte Frage, wie die Landwirtschaft aus dieser Situation herauskommen könne, skizzierte der Agrar-Funktionär, der selbst mit anderen Landwirten zusammen einen 650-Hektar-Ackerbaubetrieb bewirtschaftet, das Bild vom „ZukunftsBauer“. Der müsse ein neues Selbstverständnis entwickeln, wozu auch das Eingeständnis von Fehlern und Veränderungen auf den Höfen gehöre. Und er müsse ein neues Rollenverständnis entwickeln – als Ernährer, Biomasseerzeuger, Klimaschützer, Umweltschützer, Energiewirt. „Wir müssen raus aus der Opferrolle“, forderte Hennies. Hierfür brauche es auch eine Veränderung in der Kommunikation. „Wir sind Lösungsanbieter und damit dies deutlich wird, müssen wir medial immer den ersten Aufschlag machen. Wir sind unser bester Lobbyist.“
Landwirte unverzichtbar
Ein wachsender Nahrungsmittelbedarf auf der Welt mache die Landwirte unverzichtbar. „Und wenn die Welt mehr braucht, können wir in Deutschland nicht weniger machen, zumal wir besser sind als die Landwirtschaft in vielen anderen Ländern“, zog der Landvolk-Präsident ein Fazit.
In der anschließenden Diskussion auf dem Landwirtschaftsforum ging es unter anderem um die Frage, ob mit der „Ideologie der Grünen“ in der jetzigen Bundesregierung und vielleicht auch der kommenden überhaupt Verbesserungen für die Landwirte zu erreichen sei. Hennies zeigte sich da nicht ganz pessimistisch: „Die Gespräche mit Grünen-Vertretern werden besser. Auf die Führungsebene ist vieles davon allerdings leider noch nicht durchgedrungen.“
Landwirte unverzichtbar
Ein wachsender Nahrungsmittelbedarf auf der Welt mache die Landwirte unverzichtbar. „Und wenn die Welt mehr braucht, können wir in Deutschland nicht weniger machen, zumal wir besser sind als die Landwirtschaft in vielen anderen Ländern“, zog der Landvolk-Präsident ein Fazit.
In der anschließenden Diskussion auf dem Landwirtschaftsforum ging es unter anderem um die Frage, ob mit der „Ideologie der Grünen“ in der jetzigen Bundesregierung und vielleicht auch der kommenden überhaupt Verbesserungen für die Landwirte zu erreichen sei. Hennies zeigte sich da nicht ganz pessimistisch: „Die Gespräche mit Grünen-Vertretern werden besser. Auf die Führungsebene ist vieles davon allerdings leider noch nicht durchgedrungen.“
Oberes Bild: Trafen sich zum 21. Landwirtschaftsforum der Öffentlichen Oldenburg (von links): Ralf Kunze, Vorstandsmitglied der Öffentlichen, Dr. Holger Hennies, Präsident des Landvolks Niedersachsen Landesbauernverband sowie der Vorstandsvorsitzende der Öffentlichen, Jürgen Müllender. Foto: Klaus-Peter Jordan