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Ausbildung in Corona-Zeiten
Öffentliche Oldenburg entwickelt Digital-Konzept
Das neue Ausbildungskonzept funktioniert und kommt bei allen sehr gut an. Nur eines fehlt Ausbildern und Auszubildenden: das Beisammensein. In einer Nach-Corona-Zeit sollen Online- und Präsenz-Formate kombiniert werden.
17. Februar 2021
Wenn es ums Lernen in Corona-Zeiten geht, dann diskutieren derzeit alle über Grundschüler, Real- und Oberschüler und Gymnasiasten. Kaum im Fokus in der Öffentlichkeit steht die betriebliche Ausbildung einschließlich Berufsschule. Doch auch hier mussten sich Ausbilder und Auszubildende auf die Pandemie-Umstände einstellen. Und das heißt – wie in so vielen anderen Bereichen –: Digitalisierung.
„Herangegangen sind wir an die neue Herausforderung mit einem Haufen Respekt“, berichtet Christian Dierks, bei der Öffentlichen Oldenburg zuständig für die Ausbildung der Kaufleute für Versicherungen und Finanzen. Bis zu 20 Auszubildende hat der Regionalversicherer in jedem Jahrgang der dreijährigen Ausbildung. Ausgebildet wird in den Agenturen, den Fachabteilungen der Direktion, der Berufsschule, in Seminaren, Trainings und Workshops. „Kann das unter Corona-Bedingungen überhaupt funktionieren, haben wir uns gefragt“, so Dierks.
„Herangegangen sind wir an die neue Herausforderung mit einem Haufen Respekt“, berichtet Christian Dierks, bei der Öffentlichen Oldenburg zuständig für die Ausbildung der Kaufleute für Versicherungen und Finanzen. Bis zu 20 Auszubildende hat der Regionalversicherer in jedem Jahrgang der dreijährigen Ausbildung. Ausgebildet wird in den Agenturen, den Fachabteilungen der Direktion, der Berufsschule, in Seminaren, Trainings und Workshops. „Kann das unter Corona-Bedingungen überhaupt funktionieren, haben wir uns gefragt“, so Dierks.
Qualität der Ausbildung bleibt hoch
Es kann – und zwar sogar sehr gut, wie sich heute zeigt und wie die Auszubildenden gern bestätigen. Neele Diegel, Auszubildende im 3. Jahr, derzeit in der Agentur von Friso Schütz in Delmenhorst, sagt: „Corona beeinträchtigt die Qualität der Ausbildung überhaupt nicht. Eher im Gegenteil: Wir haben neue Prozesse kennengelernt und neue Erfahrungen gemacht.“ Das gelte auch für die Arbeit in den Agenturen. Die Kundenberatung finde jetzt mehr am Telefon statt oder auch Online. In der Geschäftsstelle achte man auf die Hygienevorschriften inklusive Plexiglasabtrennungen. „Und wenn wir Hausbesuche machen, dann natürlich nur mit Maske und Abstand.“
Die Ausbildung in den Fachabteilungen in der Direktion beschreibt Christian Dierks. „Vor Corona fand sie direkt in den Abteilungen statt. In der ersten Corona-Phase sind wir – mit entsprechendem Hygienekonzept – in einen großen Raum im Direktionsgebäude umgezogen. Inzwischen haben wir vollkommen auf Online-Seminare umgestellt, mit denen wir die Auszubildenden im Homeoffice erreichen.“ In die Online-Seminare wurde viel Aktivität eingebaut, „damit uns die Leute nicht einschlafen“. Das ganze Ausbildungsteam sei da sehr kreativ gewesen. Für Nico Hilwers und Timo Boksa, beide Auszubildende bei der Öffentlichen, war das Webinar „mehr als gelungen, weil wir zu jedem Zeitpunkt mitarbeiten konnten. Es sollte auf jeden Fall fortgesetzt werden.“
Etwas mehr Schwierigkeiten brachte Corona in der Berufsschule, wie Neele Diegel feststellt. Zunächst gab es online Aufgaben, die man zu Hause bearbeiten musste. Dann fand wieder Präsenzschule unter Hygienebedingungen mit Maske statt. Inzwischen läuft der Unterricht über eine Internet-Plattform als Homeschooling. „Die Berufsschule gibt sich viel Mühe, allerdings gab es, vor allem am Anfang, auch immer wieder technische Probleme“, bilanziert Diegel. „Auch hier treffen wir uns wie früher zweimal wöchentlich zu den gewohnten Schulzeiten, nur jetzt per Videokonferenz“, ergänzt Isabel von Schele, die im ersten Ausbildungsjahr ist.
Die Ausbildung in den Fachabteilungen in der Direktion beschreibt Christian Dierks. „Vor Corona fand sie direkt in den Abteilungen statt. In der ersten Corona-Phase sind wir – mit entsprechendem Hygienekonzept – in einen großen Raum im Direktionsgebäude umgezogen. Inzwischen haben wir vollkommen auf Online-Seminare umgestellt, mit denen wir die Auszubildenden im Homeoffice erreichen.“ In die Online-Seminare wurde viel Aktivität eingebaut, „damit uns die Leute nicht einschlafen“. Das ganze Ausbildungsteam sei da sehr kreativ gewesen. Für Nico Hilwers und Timo Boksa, beide Auszubildende bei der Öffentlichen, war das Webinar „mehr als gelungen, weil wir zu jedem Zeitpunkt mitarbeiten konnten. Es sollte auf jeden Fall fortgesetzt werden.“
Etwas mehr Schwierigkeiten brachte Corona in der Berufsschule, wie Neele Diegel feststellt. Zunächst gab es online Aufgaben, die man zu Hause bearbeiten musste. Dann fand wieder Präsenzschule unter Hygienebedingungen mit Maske statt. Inzwischen läuft der Unterricht über eine Internet-Plattform als Homeschooling. „Die Berufsschule gibt sich viel Mühe, allerdings gab es, vor allem am Anfang, auch immer wieder technische Probleme“, bilanziert Diegel. „Auch hier treffen wir uns wie früher zweimal wöchentlich zu den gewohnten Schulzeiten, nur jetzt per Videokonferenz“, ergänzt Isabel von Schele, die im ersten Ausbildungsjahr ist.
Vorteile beider Welten nach Corona kombinieren
Neue Wege ist die Öffentliche Oldenburg auch bei ihrem einmal im Jahr stattfindenden großen Ausbildungsworkshop gegangen. „Wir haben das Konzept umgeschmissen und eine zeitgemäße Alternative geschaffen“, berichtet Lena Rückoldt aus dem Ausbildungsteam. „Der Workshop findet nun in drei Etappen bzw. Modulen digital statt. Bereits nach der zweiten Veranstaltung haben wir festgestellt, dass wir keinesfalls an Qualität verloren haben. Aufgrund der Streckung konnten wir sogar Themen ergänzen und noch gezielter an gewissen Fragestellungen arbeiten. Es ist anders, aber sicher nicht schlechter!“ Auch hier habe man kleine Aufmerksamkeitsfaktoren wie Spiele inklusive Preisen eingebaut. „Es ist schwer, drei Stunden nur auf den Bildschirm zu schauen. Daher ist Kreativität in Digitalformaten sehr wichtig“, weiß Christian Dierks.
Insgesamt zieht das Ausbildungsteam der Öffentlichen eine positive Bilanz nach einem Jahr Corona und ist stolz, im Verband öffentlicher Versicherer sogar eine Vorreiterrolle mit ihrem digitalen Ausbildungskonzept einzunehmen. Nur eines fehlt allen, Ausbildern und Auszubildenden: das Beisammensein mit Kolleginnen und Kollegen. Für Dierks steht fest: In einer Nach-Corona-Zeit wird man Präsenz- und Online-Formate in der Ausbildung kombinieren. „Wir werden damit die Vorteile beider Welten miteinander verknüpfen.“
Oberes Bild: Auszubildende Neele Diegel (rechts) berät unter Hygienebedingungen eine Kundin in der Delmenhorster Geschäftsstelle von Friso Schütz. Foto: Klaus-Peter Jordan
Insgesamt zieht das Ausbildungsteam der Öffentlichen eine positive Bilanz nach einem Jahr Corona und ist stolz, im Verband öffentlicher Versicherer sogar eine Vorreiterrolle mit ihrem digitalen Ausbildungskonzept einzunehmen. Nur eines fehlt allen, Ausbildern und Auszubildenden: das Beisammensein mit Kolleginnen und Kollegen. Für Dierks steht fest: In einer Nach-Corona-Zeit wird man Präsenz- und Online-Formate in der Ausbildung kombinieren. „Wir werden damit die Vorteile beider Welten miteinander verknüpfen.“
Oberes Bild: Auszubildende Neele Diegel (rechts) berät unter Hygienebedingungen eine Kundin in der Delmenhorster Geschäftsstelle von Friso Schütz. Foto: Klaus-Peter Jordan