40. Neuenburger Kunstwoche

Im Mittelpunkt der Kunst­woche steht der Kunst­verein Bahner e.V., der be­reits auf 40 Jahre er­folg­rei­che Kul­tur­ar­beit im länd­lichen Raum zu­rück­blicken kann. Die­ses Ju­bi­läum wird ge­büh­rend ge­feiert, und aus über hun­dert Be­wer­bun­gen wur­den sie­ben heraus­ra­gen­de Künst­le­rin­nen und Künst­ler aus­ge­wählt, die für eine Woche ein Ar­beits­sti­pen­dium in Neuen­burg er­hal­ten, um ihren künst­le­ri­schen Ideen Ge­stalt zu ver­lei­hen. Be­reits am Montag, den 19. Juni 2023, rei­sen die Künst­le­rin­nen und Künst­ler an und rich­ten ihre Ate­lier­werk­stät­ten beim Neuen­bur­ger Vereenshuus ein. Wäh­rend der Woche wer­den auch Mit­mach­ak­tio­nen für Schul­klas­sen an­ge­bo­ten, die eine wich­ti­ge kon­zep­tio­nel­le Ein­bin­dung von Schü­le­rin­nen und Schü­lern dar­stellen.

Das dies­jäh­ri­ge Thema der Kunst­woche lau­tet "Böden und Erden". Die Be­deu­tung von Böden und Erden als natür­liche Res­sour­cen für die Kunst wird in der Ge­schich­te deut­lich. Schon seit der Stein­zeit wur­den Farb­pig­men­te für die Male­rei aus far­bi­gen Er­den oder Quarz­mehl ge­won­nen. Auch bei der Her­stel­lung der ers­ten Plas­ti­ken und Skulp­tu­ren spiel­te das natür­liche Mate­rial "Böden und Erden" eine wich­ti­ge Rolle und bot einen nahe­zu un­end­lichen Ge­stal­tungs­spiel­raum. Fünf ta­len­tier­te Künst­le­rin­nen und Künst­ler wur­den aus­ge­wählt, um ihre in­di­vi­duel­len In­ter­pre­ta­tio­nen und Um­set­zun­gen die­ses The­mas in ver­schie­de­nen Ma­te­ria­lien und Tech­ni­ken zu prä­sen­tie­ren: Das Duo Rudolf Beutinger & Gudrun Staiger aus Bempflin­gen/Wal­den­buch wid­met sich einer fas­zi­nie­ren­den Mixed-Media-Ins­tal­la­tion zum hei­mi­schen Lehm­boden, wäh­rend der Bild­hauer Bernhard Maier aus Frei­amt ein be­ein­drucken­des raum­grei­fen­des Bo­den­re­lief aus Kies, Erde und Sand aus der un­mit­tel­ba­ren Um­ge­bung schafft. Die Künst­le­rin Silke Rokitta aus Han­no­ver sam­melt unter­schied­lich ge­färb­te Er­den und ver­ar­bei­tet sie zu hand­ge­fer­tig­ten Druck­far­ben. Das Duo Michelle Bocker & Anna Balthasar aus Köln sam­melt eben­falls Mine­ra­lien und nutzt die­se für eine audio-reak­tive Raum­ins­tal­la­tion. Der Künst­ler Norbert Grimm aus Alsfeld er­schafft Ob­jek­te aus Ton­schlamm, der durch einen Schaf­fens­akt tem­po­rär er­hitzt und par­tiell ent­zün­det wird.

Während der Kunst­woche liegt ein be­son­de­rer Fokus auf der Ein­bin­dung von Schul­klas­sen und Ju­gend­lichen. Drei Do­zen­tin­nen und Do­zen­ten bie­ten kos­ten­lose Mit­mach­ak­tio­nen zum Thema an, bei denen der Spaß und die Krea­ti­vi­tät im Vor­der­grund ste­hen. Durch diese Ak­tio­nen sol­len ein­fache Falt­ob­jek­te ent­ste­hen, die in den letz­ten Jahr­zehn­ten lei­der immer mehr in Ver­ges­sen­heit ge­ra­ten sind. Die Kunst­woche er­mög­licht somit nicht nur eine in­ten­sive Aus­ein­an­der­set­zung mit den künst­le­ri­schen Wer­ken, son­dern bie­tet auch eine ak­ti­ve Teil­nah­me und Mit­ge­stal­tung für die Be­suche­rin­nen und Be­sucher. Von Diens­tag bis Frei­tag öff­nen die teil­neh­men­den Künst­le­rin­nen und Künst­ler ihre Ate­lier­werk­stät­ten für die Öffent­lich­keit. Diese offe­nen Ate­lier­werk­stät­ten bie­ten die Mög­lich­keit, die Kunst­schaf­fen­den bei ihrer Ar­beit zu beo­bach­ten, Fra­gen zu stel­len und Ein­blicke in ihre krea­ti­ven Pro­zes­se zu er­hal­ten. Am Sams­tag, dem 24. Juni 2023, fin­det ab 17.30 Uhr die Er­öff­nung der Ab­schluss­prä­sen­ta­tion statt. Die­ses be­son­de­re Event wird musi­ka­lisch von der "Katteker Jazzband" be­grüßt und mar­kiert den feier­lichen Ab­schluss der Kunst­woche. Hier haben die Be­suche­rin­nen und Be­sucher die Ge­le­gen­heit, die be­ein­drucken­den Kunst­wer­ke der Künst­le­rin­nen und Künst­ler zu be­stau­nen.

Die Kunst­woche wird von einem klei­nen Pro­gramm­heft be­glei­tet, das die teil­neh­men­den Künst­le­rin­nen und Künst­ler sowie deren Werke vor­stellt. Zu­sätz­lich er­hal­ten die ein­ge­la­de­nen Künst­ler eine pau­scha­le Auf­wands­ent­schä­di­gung von 900€ sowie kos­ten­lose Unter­kunft und Ver­pflegung.