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Auch in diesem Jahr wird die World-Press-Photo-Ausstellung auf ihrer Reise um die Welt im Oldenburg Schloss Station machen. Vom 19. Februar bis zum 13. März 2022 werden die Gewinnerbilder es Wettbewerbs 2021 gezeigt.
14. Februar 2022
Bild: The First Embrace, Weltpressefoto des Jahres, Foto: Mads NissenErwartungsgemäß ist das Thema Corona auf vielen Fotos des Jahrgangs präsent. Das Siegerbild „The First Embrace“ zeigt eine 85-jährige Bewohnerin eines Pflegeheims in Brasilien, die nach fünf Monaten der Isolation die erste Umarmung durch ihre Pflegerin genießt – wenn auch durch einen Plastikumhang getrennt. Mit der Aufnahme hat der dänische Fotograf Mads Nissen den World Press Photo Award bereits zum zweiten Mal gewonnen. 2015 war der 42-Jährige mit einer Aufnahme siegreich, die auf die Situation Homosexueller in Russland aufmerksam machte. Somit war er 2016 bei der ersten Oldenburger Präsentation dabei. „Schon damals durften wir ihn als Gast bei der Eröffnung unserer Ausstellungspremiere begrüßen“, erinnert sich Claus Spitzer-Ewersmann, „und wir freuen uns sehr, dass er auch diesmal nach Oldenburg kommen wird“. Für viele Experten gilt Mads Nissen als einer der besten Pressefotografen unserer Zeit.
Bild: California Sea Lion Plays with Mask, Foto: Ralph PaceFaszinierend ist auch das Foto von Ralph Pace, das einen neugierigen Seelöwen zeigt, der auf eine Maske zuschwimmt. Aufgenommen wurde der Moment am Tauchplatz Breakwater in Monterey, Kalifornien, USA. Die BBC berichtete, dass während der Pandemie jeden Monat schätzungsweise 129 Milliarden Einweg-Gesichtsmasken und 65 Milliarden Einweghandschuhe verwendet werden, die von Vögeln, Fischen und Meeressäugern mit Nahrung verwechselt werden können.
Bild: Emancipation Memorial Debate, Foto: Evelyn HocksteinDie US-amerikanische Fotojournalistin Evelyn Hockstein, Vizepräsidentin von Women Photographers of Washington, fotografierte einen Mann und eine Frau bei der Diskussion über die Demontage des Emanzipationsdenkmals im Lincoln Park, Washington DC. Das Denkmal zeigt Lincoln, der in einer Hand die Emanzipationserklärung hält, während er die andere Hand über den Kopf eines schwarzen Mannes hält, der, nur mit einem Lendenschurz bekleidet, zu seinen Füßen kniet.
„Die vergangenen beiden Jahre waren für Pressefotografen in aller Welt äußerst kompliziert. Viele konnten ihrem Beruf nicht oder nur unter erschwerten Bedingungen nachgehen. Wenn man das bedenkt, ist es durchaus erstaunlich, dass sich erneut über 4.300 Fotografinnen und Fotografen mit mehr als 74.000 Aufnahmen am Wettbewerb um das beste Pressefoto des Jahres beteiligt haben“, betont Claus Spitzer-Ewersmann. Seit 2016 holt der Geschäftsführer der Medienagentur Mediavanti die World-Press-Photo-Ausstellung alljährlich nach Oldenburg ins Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte.
„Everyday Projects Grant“
Foto: Salih BasheerZu einer von den Besucherinnen und Besuchern geschätzten Ergänzung der Ausstellung haben sich in den vergangenen Jahren die Sonderschauen entwickelt. In diesem Jahr werden in Oldenburg exklusiv 50 Aufnahmen von zwölf Fotografinnen und Fotografen zeigen, die sich für den „Everyday Projects Grant“, ein einjähriges Fotografie-Stipendium, beworben hatten. Insgesamt nahmen rund 450 Bewerber an der Ausschreibung teil. Sie stammen unter anderen aus Afghanistan, Equador, Mexiko, Nigeria und dem Sudan. Zwei Fotografie-Stipendien wurden 2021 verliehen: an den Sudanesen Salih Basheer und die Mexikanerin Tania Barrientos Radilla.
Rahmenprogramm
Foto: Tania Barrientos RadillaDas breite Angebot besteht aus Workshop- und Filmangeboten sowie Sonntagsmatineen, eine Podiumsdiskussion und eine Reihe an Vorträgen. Am 20. Februar um 11 Uhr spricht Philipp Meiners über „Streetfotografie“. Am 24. Februar kommt mit Ursula Meissner die wohl renommierteste deutsche Kriegs- und Krisenfotografin nach Oldenburg, um von ihren Erlebnissen unter anderem im Afghanistan zu berichten, Beginn 19:30 Uhr. Der Dortmunder Fotograf Maximilian Mann wird am 3. März um 19 Uhr Bilder von der Sommerflut in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz wird vorstellen. Alle Informationen zur Ausstellung und den Veranstaltungen werden wie in den Vorjahren in einem Programmheft zusammengefasst, das vielerorts ausliegt.
Autorin
Birgit Denizel
Birgit Denizel M.A., Kunst- und Kulturwissenschaftlerin, Residenzort Rastede GmbH, Projektleitung.
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