• Paar in Quarantäne

    Tipps bei häuslicher Quarantäne

Die Corona-Krise hält Deutsch­land wei­ter im Atem. Durch die sich ste­tig ver­än­dern­de Ge­samt­si­tua­tion wächst auch die Ver­un­siche­rung in der Be­völ­ke­rung, zumal sich immer mehr Men­schen in häus­liche Qua­ran­tä­ne be­fin­den. Hierzu kann es unter an­de­rem dann kom­men, wenn Sie Symp­to­me zei­gen oder Sie aus einem Ri­si­ko­ge­biet zu­rück­keh­ren. Das Bun­des­amt für Be­völ­ke­rungs­schutz und Ka­tas­tro­phen­hil­fe hat ei­ni­ge sinn­volle Tipps zu­sam­men­ge­fasst.

15. April 2020

Rechtliche Regelungen im Fall einer Quarantäne

Für Maß­nah­men zur Krank­heits­ver­hü­tung und Krank­heits­be­kämp­fung hält das In­fek­tions­schutz­ge­setz (IfSG) ver­schie­de­ne recht­liche Ins­tru­men­te be­reit. So kön­nen die zu­stän­di­gen Be­hör­den, z.B. das Ge­sund­heits­amt, Per­so­nen ver­pflich­ten, den Ort nicht zu ver­las­sen oder be­stimm­te Orte nicht zu be­tre­ten, bis die not­wen­di­gen Schutz­maß­nah­men durch­ge­führt sind. §30 IfSG er­mög­licht die Qua­ran­tä­ne als eine der ein­schnei­dends­ten Maß­nah­men. Sie dient dazu, eine wei­te­re Ver­brei­tung der Krank­heit zu ver­hin­dern. Die zu­stän­di­gen Be­hör­den kon­trol­lie­ren die Ein­hal­tung.

Häusliche Qua­ran­täne: Schutz­maß­nah­me und Be­las­tungs­si­tua­tion

Die Quaran­tä­ne­si­tua­tion ist eine Schutz­maß­nah­me. Sie kann aber auch eine Be­las­tung sein, denn sie schließt po­ten­ziell er­krank­te Per­son­en von der Teil­nah­me am so­zia­len Leben weit­ge­hend aus. So­zia­le Res­sour­cen, wie sie das Berufs- oder Fa­mi­lien­le­ben bie­ten, sind re­du­ziert. Wenn die Qua­ran­tä­ne län­ger dauert, krei­sen die Ge­dan­ken häu­fig um die Krank­heit und ihre mög­lichen Aus­wir­kun­gen. Daher ist es wich­tig, auf den Er­halt des ei­ge­nen psy­chi­schen Wohl­be­fin­dens zu achten.


Praktische Tipps: 

  • Denken Sie daran, dass die vor­beu­gen­den Hy­gie­ne- Maß­nah­men wie Husten- und Nies-Eti­ket­te auch in der Qua­ran­tä­ne not­wendig sind, be­son­ders, wenn meh­re­re Per­so­nen in Ihrem Haus­halt leben.

  • Vermutlich haben Sie plötz­lich un­ge­wöhn­lich viel Zeit, da Sie nicht zur Ar­beit gehen oder ge­wohn­ten Frei­zeit­be­schäf­ti­gun­gen nach­ge­hen kön­nen. Schaf­fen Sie sich eine Tages­struk­tur und set­zen Sie sich Zie­le. Die Zie­le soll­ten unter den ge­ge­be­nen Um­stän­den rea­lis­tisch sein. Über­le­gen Sie, wie Sie die Zeit fül­len kön­nen. Pro­bie­ren Sie ver­schie­de­ne Dinge aus wie z.B. lesen, das Schrei­ben eines Tage­buchs usw.

  • Bleiben Sie mit Fa­mi­lie und Freun­den in Kon­takt, z.B. über Tele­fon und so­zia­le Medien.

  • Bitten Sie Freun­de oder Nach­barn, für Sie ein­zu­kau­fen oder Me­di­ka­men­te zu be­sor­gen. Auch die Ge­mein­den oder ehren­amt­liche Hel­fer bie­ten häu­fig Unter­stüt­zung an.

  • Sollten Sie einen Hund als Haus­tier haben, so bit­ten Sie Freun­de oder Nach­barn, mit ihm für die Zeit der Qua­ran­tä­ne spa­zie­ren zu gehen.

  • Wenn Sie sich nie­der­ge­schla­gen füh­len, zö­gern Sie nicht, sich früh­zei­tig Hilfe und Unter­stüt­zung zu suchen. Ihre Fa­mi­lie oder Ihr wei­te­res so­zia­les Um­feld kön­nen dafür ein wich­ti­ger Rück­halt sein. Die Tele­fon­seel­sor­ge kann eben­falls eine An­lauf­stel­le sein (Tel. 0800-111 0 111 oder 0800-111 0 222 oder 116 123).

  • Bleiben Sie kör­per­lich aktiv: Auch auf be­grenz­tem Raum kann Sport ge­trie­ben werden, z.B. durch Übun­gen auf einem Stuhl oder auf dem Boden. Hierzu gibt es im Inter­net viele Hin­wei­se und An­re­gun­gen.

  • Bleiben Sie auch men­tal aktiv, z.B. durch Lesen, Schrei­ben, (Denk-)Spie­le usw.

  • Probieren Sie Ent­span­nungs­übun­gen aus, wenn Sie sich an­ge­spannt füh­len. Es gibt auch für Un­ge­üb­te Ent­span­nungs­tech­ni­ken, die leicht er­lern­bar sind (z.B. pro­gres­si­ve Mus­kel­ent­span­nung). Auch hierzu gibt es im Inter­net vie­le Hin­wei­se und An­re­gun­gen.

  • Akzeptieren Sie Ihre Ge­füh­le: Un­frei­wil­lig in häus­licher Qua­ran­tä­ne zu sein, kann ver­schie­de­ne emo­tio­na­le Reak­tio­nen her­vor­ru­fen. Das sind nor­ma­le Reak­tio­nen auf die un­nor­ma­le Si­tua­tion.

  • Seien Sie kri­tisch: Es sind viele Falsch­in­for­ma­tio­nen im Um­lauf. In­for­mie­ren Sie sich bei ver­trauens­wür­di­gen Quel­len, z.B. auf der Web­seite des Robert-Koch-Instituts (www.rki.de). Auch das Bundes­ge­sund­heits­mi­nis­te­rium, die Lan­des­mi­nis­te­rien und die Ge­sund­heits­äm­ter stel­len ge­sicher­te In­for­ma­tio­nen be­reit. Se­riö­se An­sprech­per­son ist natür­lich auch Ihr Haus­arzt/Ihre Haus­ärz­tin.

  • Versuchen Sie, den Me­dien­kon­sum in Be­zug auf die­ses The­ma be­wusst zu ge­stal­ten. Set­zen Sie sich z.B. fes­te Zei­ten, in denen Sie neue Nach­rich­ten und In­for­ma­tio­nen re­cher­chie­ren.

  • Bewahren Sie sich eine po­si­ti­ve Grund­hal­tung und orien­tie­ren Sie sich an Wer­ten, die Ihnen Halt ge­ben (z.B. Fa­mi­lie, so­zia­les Netz, Glaube).

Autorin

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz ist Mit­­a­r­bei­­te­­rin der Öffent­lichen Olden­burg. Sie ist ver­ant­wort­lich für den Be­reich Pres­se und Kommu­ni­ka­tion.

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