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    Sportmotivation

    So überlistet man den inneren Schweinehund

Warum sich beim Sport anstrengen, wenn es auf dem Sofa so gemütlich ist? Der innere Schweinehund hat Übung darin, uns die Motivation kaputtzureden. Aber: Er lässt sich mit kleinen Kniffen überlisten.

14. April 2022

Die Was­ser­kiste ins drit­te Stock­werk tra­gen – oh­ne nach Luft zu schnap­pen. Ein schlan­ke­rer Kör­per, we­ni­ger Weh­weh­chen: Dass es gut ist, re­gel­mä­ßig Sport zu ma­chen, leuch­tet den mei­sten von uns ein. Doch lei­der be­deu­tet das nicht au­to­ma­tisch, dass wir vol­ler Ta­ten­drang in die Sport­kla­mot­ten schlüp­fen und tat­säch­lich los­le­gen. Wer uns all­zu oft an der kur­zen Lei­ne hält, ist der inne­re Schwei­ne­hund. Wie über­listet man ihn?

Das Trai­ning zur Ge­wohn­heit ma­chen

Fällt uns das Auf­raf­fen schwer, steckt laut Sport­psy­cho­lo­ge Thomas Ritthaler aus München da­hin­ter meist ein Grund: Wir ha­ben das Trai­ning noch nicht als Ge­wohn­heit im All­tag eta­bliert. Sol­che Ge­wohn­hei­ten ha­ben ei­nen gro­ßen Vor­teil, denn wir fol­gen ih­nen oh­ne gro­ßes Ab­wä­gen. „Abends put­zen wir uns die Zäh­ne – oh­ne lan­ge mit uns zu ver­han­deln“, sagt Ritt­haler. Die gu­te Nach­richt lau­tet al­so: Ist der Sport erst ein­mal fest im All­tag ver­ankert, wirft der in­ne­re Schwei­ne­hund uns nicht mehr so vie­le Sport-Aus­re­den vor die Fü­ße.

„Näch­ste Wo­che“ ist nicht kon­kret ge­nug

Doch wie fin­det man zur Ge­wohn­heit? „Am An­fang soll­te man sich kon­kre­te Zie­le ste­cken – et­wa mit der Fra­ge: Was möch­te ich er­rei­chen?“, sagt die Sport­wis­sen­schaft­le­rin Lau­ra Blanz von der Deut­schen Hoch­schu­le für Prä­ven­tion und Ge­sund­heits­ma­na­ge­ment (DHfPG). Im näch­sten Schritt ist es not­wen­dig, aus den Zie­len ei­nen kon­kre­ten Plan ab­zu­lei­ten. Ein „Nächs­te Wo­che fan­ge ich mit dem Jog­gen an“ ist laut Blanz zu un­kon­kret. Neh­men wir uns hin­ge­gen vor „Am Don­ners­tag ge­he ich nach dem Feier­abend um 17 Uhr lau­fen“, zie­hen wir un­ser Vor­ha­ben eher durch.

Auch fünf Mi­nu­ten sind ein An­fang

Je grö­ßer, des­to bes­ser? Für Zie­le beim Sport gilt das – am An­fang – nicht. „Auch wenn es sich viel­leicht lächer­lich an­fühlt: Set­zen Sie sich ganz klei­ne Zie­le“, rät Sport­psy­cho­lo­ge Ritt­haler. Schon eine Mi­nu­te Sport ist mehr als kei­ne Mi­nu­te Sport. Geht es nach dem Sport­psy­cho­lo­gen, kann es be­reits ein Ziel sein, sich zehn Mi­nu­ten am Tag zu be­we­gen. Das beim Schwei­ne­hund be­lieb­te Ar­gu­ment „Kei­ne Zeit!“ läuft so ins Leer­e. Und: Wer sich an sechs Ta­gen für zehn Mi­nu­ten aus­powert, hat am En­de der Wo­che eine Stun­de Sport ge­macht – gar nicht so we­nig.

Fit­ness-Apps kön­nen hel­fen – oder Druck auf­bauen

Mo­ti­vie­rend kön­nen auch Sport-Ver­ab­re­dun­gen mit an­de­ren wir­ken. Die Hür­de, die­se aus­fal­len zu las­sen, ist laut Sport­wis­sen­schaft­le­rin Blanz deut­lich hö­her. Zu­dem kön­nen Fit­ness-Arm­bän­der und -Apps das Sport­ma­chen för­dern: Sie ma­chen Fort­schrit­te sicht­bar. „Man soll­te sich da­von aber nicht un­ter Druck set­zen las­sen“, sagt Ritt­haler.
Manch­mal lässt sich der Schwei­ne­hund durch ei­nen, wie Thomas Ritt­haler ihn nennt, „Fünf-Mi­nu­ten-Deal“ um­stim­men. Man nimmt sich vor, fünf Mi­nu­ten lang zu trai­nie­ren. Da­nach darf man gu­ten Ge­wis­sens auf­hören. Steckt man erst­mal in den Lauf-Kla­mot­ten oder steht auf der Sport­mat­te, wer­den aus fünf Mi­nu­ten oft zehn oder fünf­zehn Mi­nu­ten – und der in­ne­re Schwei­ne­hund ist ver­stummt.
Fotmo: Christin Klose/dpa-tmn

Autorin

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz ist Mit­­a­r­bei­­te­­rin der Öffent­lichen Olden­burg. Sie ist ver­ant­wort­lich für den Be­reich Pres­se und Kommu­ni­ka­tion.

Mail an "Wir sind Nähe"

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