• Horst_Janssen_Landesmuseum_Oldenburg_LMO_16.177_1680

    Wo Sturm auf Bäume trifft und Felder im Regen tanzen

    Horst Janssens Eiderland Impressionen im Oldenburger Prinzenpalais

Das Prin­zen­pa­lais in Ol­den­burg bie­tet der­zeit ei­nen Ein­blick in das Le­ben und Schaf­fen des Zeich­ners und Gra­fi­kers Horst Janssen (1929-1995). Ku­ra­tiert von Dr. Jut­ta Mos­ter-Hoos an­läss­lich des 100. Ge­burts­tags des Lan­des­mu­se­ums Kunst & Kul­tur Ol­den­burg prä­sen­tiert die ak­tu­el­le Ka­bi­nett­schau ei­ne fa­cet­ten­rei­che An­nähe­rung an den in Ol­den­burg auf­ge­wachse­nen Künst­ler. Bis zum 4. Februar 2024 sind Be­su­che­rin­nen und Be­su­cher ein­ge­la­den, Janssens Wer­ke zu er­kun­den und ei­nen Blick auf sei­ne künst­le­ri­sche Ent­wick­lung zu wer­fen, die durch Lie­be, Land­schaft und ei­ne Pri­se Hu­mor ge­prägt ist.

07. Dezember 2023

 Im Früh­jahr 1986 prä­sen­tier­te das Lan­des­mu­seum Ol­den­burg die Aus­stel­lung "Farb­stift­zeich­nun­gen und Gra­fik", zu de­ren Er­öff­nung Horst Janssen sprach. Das ei­gens für die­ses Er­eig­nis ent­wor­fe­ne Pla­kat weist auf Mo­ti­ve aus der Werk­grup­pe "Tocká" hin, was auf Rus­sisch Heim­weh, Schwer­mut und Me­lan­cho­lie be­deu­tet. Das Pla­kat zeugt zu­dem von der frisch ent­fach­ten Lie­be des Künst­lers zu sei­ner jun­gen Part­ne­rin An­net­te Kas­per.
Bild: Horst Janssen, Eiderland, Blatt aus Mappe 1985, Foto: Landesmuseum Oldenburg
Be­son­ders be­mer­kens­wert ist die "Abend­ga­be" von Janssen an das Lan­des­mu­seum. We­ni­ge Wo­chen nach der Aus­stel­lungs­er­öff­nung über­reich­te er ei­ne Map­pe mit 35 klein­for­ma­ti­gen, vir­tu­os aus­ge­ar­bei­te­ten Land­schafts­ra­die­run­gen, den Zyk­lus "Ei­der­land". Die­se be­ein­dru­cken­den Wer­ke zei­gen sturm­ge­peitsch­te Bäu­me, re­gen­nas­se Fel­der, dra­ma­ti­sche Wol­ken­for­ma­tio­nen und klitze­klei­ne Fi­gu­ren. Ur­sprüng­lich schuf Janssen die­se Land­schafts­fol­ge auf 82 Zu­stands­plat­ten für Hart­mut Frieling­haus, als Bei­trag zu ei­ner Aus­stel­lung sei­ner Druck­kunst im Kunst­ver­ein Ol­den­burg im Som­mer 1985. Aus die­sen ent­stan­den schließ­lich 35 Mo­ti­ve, die in ei­ner Map­pe zu­sam­men­ge­fasst wur­den.
Die Prä­sen­ta­tion die­ses at­mos­phä­ri­schen Map­pen­werks wird durch wei­te­re Gra­fi­ken Janssens er­gänzt. Ein zu­sätz­li­ches High­light ist ei­ne skur­ri­le Leih­ga­be aus der Samm­lung Meyer-Schomann: ei­ne be­schrie­be­ne Klo­pa­pier­rol­le des Künst­lers.
Bild: Horst Janssen, Eiderland, Blatt aus Mappe 1985, Foto: Landesmuseum Oldenburg
Die Aus­stel­lung ge­währt mit die­sem Ob­jekt nicht nur Ein­bli­cke in Janssens künst­le­ri­sches Werk, sond­ern auch in ei­ne ku­rio­se Anek­do­te sei­nes Auf­ent­halts in Ol­den­burg. Wäh­rend der Aus­stel­lung im März 1986 hielt der Künst­ler im Schloss­saal die Re­de "Wenn ich Bür­ger­meis­ter wä­re". Vor­her über­nach­te­te er mit sei­ner Part­ne­rin An­net­te Kas­per im See­ho­tel Fähr­haus in Bad Zwi­schen­ahn. Früh­mor­gens, in­spi­riert von der Un­gast­lich­keit des Ho­tels, dem ma­le­risch zu­ge­fro­re­nen See und vor al­lem sei­ner Ge­lieb­ten, ent­schied sich Janssen, sei­ne Ge­dan­ken auf dem ein­zi­gen ver­füg­ba­ren Schreib­ma­te­ri­al fest­zu­hal­ten - dem Toi­let­ten­pa­pier.
Horst Janssen, ge­bo­ren am 14. No­vem­ber 1929 in Ham­burg, wuchs in Ol­den­burg mit sei­ner al­lein­er­zie­hen­den Mut­ter und sei­nen Groß­el­tern auf. Nach dem Tod von Mut­ter und Groß­va­ter zog er mit 16 Jah­ren zu sei­ner Tan­te An­na nach Ham­burg. An der Lan­des­kunst­schu­le am Ler­chen­feld in Ham­burg stu­dier­te er von 1946 bis 1951 und er­hielt sei­ne Aus­bil­dung in frei­er und an­ge­wand­ter Gra­fik als Meis­ter­schü­ler von Alfred Mahlau. Be­reits wäh­rend des Stu­di­ums ver­öf­fent­lich­te er ers­te Zeich­nun­gen.
In den 1980er Jah­ren er­lang­te Jans­sen in­ter­na­tio­na­len Ruhm und prä­sen­tier­te sei­ne Wer­ke un­ter an­de­rem in Wien, Tokio, Oslo, Paris und Moskau. Trotz sei­nes Er­folgs er­in­ner­te er sich in spä­te­ren Le­bens­ab­schnit­ten ver­mehrt an sei­ne glück­li­chen Ju­gend­jah­re in Ol­den­burg. Die Stadt ehr­te ihn 1992 mit der Eh­ren­bür­ger­wür­de. Am 31. August 1995 ver­starb Jans­sen an ei­nem Schlag­an­fall und wur­de ge­mäß sei­nem Wunsch auf dem Ol­den­bur­ger Ger­tru­den-Kirch­hof bei­ge­setzt.

Autorin

Maren Hopp

Maren Hopp

Maren Hopp ist als freie Kunst­his­to­ri­ke­rin tätig.

Mail an "Wir sind Nähe"

Infothek

Landesmuseum für Kunst und Kultur Oldenburg

Prinzenpalais

Damm 1

26135 Oldenburg

 

Öffnungszeiten

Di-So 10 – 18 Uhr

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Maren Hopp ist als freie Kunst­his­to­ri­ke­rin tätig.

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