Ein digitales Archiv für die Gedenkstätte Wehnen

Die Ge­denk- und Do­ku­men­ta­tions­stät­te Weh­nen er­in­nert an die grau­sa­men Kran­ken­mor­de in der Zeit des Na­tio­nal­so­zia­lis­­mus.

30. September 2022

Bild: Aktendeckel der Krankengeschichte von August D., Foto:
Zwi­schen 1936 und 1947 star­ben in der Heil- und Pfle­ge­an­stalt Weh­nen mehr als 1500 Men­schen an den Fol­gen des Hun­gers. Seit nun mehr als 18 Jah­ren ist die Ge­denk­stät­te in der Al­ten Patho­lo­gie auf dem Ge­län­de der Karl-Jaspers-Klinik im Bad Zwi­schen­ah­ner Orts­teil Weh­nen in Be­trieb. Mit sei­ner Er­öff­nung im Jahr 2004 schu­fen die An­ge­hö­ri­gen der Op­fer, die sich im Ge­denk­kreis Weh­nen e.V. zu­sam­men­fan­den, ei­nen Ort für die pri­va­te Trau­er und ein Zen­trum für die Do­ku­men­ta­tion der his­to­ri­schen Er­eig­nis­se.

In die­ser Zeit hat sich ei­ne um­fang­rei­che Samm­lung ge­bil­det, die aus Kran­ken­ak­ten, meh­re­ren Zet­tel­käs­ten und ei­ner Li­te­ra­tur­samm­lung be­steht. Das Pi­lot­pro­jekt „Di­gi­ta­les Ar­chiv“ will nun al­le Op­fer der Kran­ken­mor­de im Raum Ol­den­burg di­gi­tal er­fas­sen und da­mit für die Zu­kunft si­chern. Be­reits seit An­fang Ju­li wer­den zu­nächst alle Pa­ti­en­ten­da­ten der rund 1600 To­des­fäl­le in Weh­nen und dem Ger­tru­den­heim/Klos­ter Blan­ken­burg er­fasst.
Bild: Lena Herrmann, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Foto:
Die­se Grund­la­ge für das di­gi­ta­le Ar­chiv legt die wis­sen­schaft­li­che Mit­ar­bei­te­rin Lena Herrmann, die für ein Jahr ei­ne ei­gens ge­schaf­fene hal­be Stel­le be­setzt. Mit Hil­fe ei­ner Ar­chi­vierungs­soft­wa­re und ei­nes Schnell­scan­ners er­fasst und ord­net sie je­des Do­ku­ment zu. Dies er­leich­tert in Zu­kunft die Be­ar­bei­tung von An­fra­gen der Fa­mi­lien­mit­glie­dern, die et­was über das Schick­sal ih­rer Ver­wand­ten er­fah­ren möch­ten. Fast wö­chent­lich gibt es neue An­fra­gen von Fa­mi­lien, die der Ge­denk­stät­te Fo­tos oder Do­ku­men­te zur Ver­fü­gung stel­len und so die Samm­lung wei­ter­wach­sen las­sen.

Ziel des Pro­jek­tes ist die Er­fas­sung, Sys­te­ma­ti­sierung und Er­schlie­ßung aller Da­ten der Ge­denk­stät­te in ei­ner di­gi­ta­len Struk­tur. Von die­sem gro­ßen Ent­wick­lungs­schritt soll vor al­lem die Auf­klä­rungs­ar­beit pro­fi­tie­ren, die da­mit in das di­gi­ta­le Zeit­al­ter über­führt wer­den kann. Vor der Pan­de­mie be­such­ten jähr­lich rund 100 Grup­pen die Ge­denk­stät­te Weh­nen. Er­mög­licht wird die­ses Pro­jekt durch die fi­nan­zi­el­le Un­ter­stüt­zung der Stif­tung nie­der­säch­si­sche Ge­denk­stät­ten, der Erwin-Roeske-Stif­tung Bad Zwischen­ahn, der Kul­tur­stif­tung Öf­­fent­li­che Ol­den­burg, des Ol­den­bur­ger Ener­gie­rats, der EWE-Stif­tung und der LzO.

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