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    Neu, gebraucht, refurbished?

    Tipps für den Hausgeräte-Kauf

Je grö­ßer das Ge­rät, des­to grö­ßer die In­ves­ti­tion, das gilt auch für Haus­halts­ge­rä­te. Wo­rauf man ach­ten soll­te und wa­rum ge­brauch­te Ge­rä­te in zwei­fa­cher Hin­sicht gut für die Bi­lanz sein kön­nen.

24. Juli 2024

Sie ma­chen uns das Le­ben leich­ter, au­ßer sie sind ka­putt: Kaf­fee­ma­schi­ne, Ge­schirr­spü­ler, Mi­xer – wir al­le nut­zen täg­lich elek­tri­sche Haus­halts­ge­rä­te, ge­ra­de zu Weih­nach­ten wer­den auch gern Kü­chen­hel­fer ver­schenkt. Nicht im­mer ist ein Neu­ge­rät nö­tig: Rund 60 Pro­zent der Elek­tro­ge­rä­te, die auf Wert­stoff­hö­fen ab­ge­ge­ben wer­den, sind ei­gent­lich voll funk­tions­fä­hig, sagt Philip Heldt, Re­fe­rent für Res­sour­cen­schutz bei der Ver­brau­cher­zen­tra­le „NRW“. „Das heißt, es wird vie­les aus­sor­tiert, ob­wohl es nicht mal ka­putt ist. Das ist ei­ne enor­me Ver­schwen­dung.“ Wenn Sie sich ein neu­es Haus­halts­ge­rät an­schaf­fen wol­len, kön­nen Sie auf die­se Punk­te ach­ten:

Reparierbarkeit:

Für et­li­che Ge­rä­te wie Kühl­schrän­ke, Spül­ma­schi­nen, Wasch­ma­schi­nen, Wä­sche­trock­ner, Fern­se­her, Staub­sau­ger ist ge­mäß EU-Öko­de­sign-Richt­li­nie die Re­pa­rier­bar­keit Vor­schrift. Doch nicht al­le las­sen sich gleich gut re­pa­rie­ren. Denn „die Ge­schäfts­mo­del­le der mei­sten Her­stel­ler sind dar­auf aus­ge­rich­tet, Ge­win­ne durch den Ver­kauf von Neu­wa­re zu er­zie­len an­statt durch lang­le­bi­ge und re­pa­ra­tur­ge­eig­ne­te Pro­duk­te“, heißt es vom Um­welt­bun­des­amt.
„Wenn Ge­rä­te nicht lan­ge hal­ten oder schnell wie­der ge­gen an­de­re aus­ge­tauscht werd­en, weil die Funk­tio­nen nicht stim­men, ist das na­tür­lich das Ge­gen­teil von nachhaltig“, sagt Michael Morys von der Stif­tung Wa­ren­test. Wer ein Neu­ge­rät an­schaf­fen möch­te, das res­sour­cen­scho­nend – idealer­wei­se auch für die ei­ge­nen Finan­zen – ist, soll­te da­her beim Kauf dar­auf ach­ten, ob es gut re­pa­rier­bar ist. Hel­fen kön­nen da­bei et­wa Tests der Stif­tung Wa­ren­test, in de­nen die Re­pa­rier­bar­keit ein Kri­te­ri­um ist. Da­zu ge­hört auch, ob der An­bie­ter lang­fris­tig er­schwing­li­che Er­satz­tei­le vor­hält.

Ener­gie­ef­fi­zi­enz:

Ein wei­te­rer wich­ti­ger Fak­tor ist die Ener­gie­ef­fi­zi­enz. „Es ist häu­fig so, dass die sehr ener­gie­ef­fi­zien­ten Ge­rä­te et­was teu­rer sind“, sagt Philip Heldt. „Wenn man das aber nach­rech­net, ist es ein­wand­frei so, dass die Ko­sten­er­spar­nis durch die Ener­gie­ein­spa­rung hö­her ist als der et­was hö­he­re Ein­kaufs­preis, zu­min­dest bei den Groß­ge­rä­ten.“ Bei Kühl­schrank, Wasch­ma­schi­ne, Spül­ma­schi­ne & Co. lohnt es sich al­so, das ener­gie­ef­fi­zien­te­re Ge­rät zu kau­fen. Ver­brau­cher­schüt­zer Heldt rät, auch bei klei­ne­ren Haus­halts­hel­fern Ge­rä­te mit Strom­ka­bel zu be­vor­zu­gen. „Ein Ak­ku ist im­mer ei­ne Schwach­stel­le. Das heißt, die­ses Ge­rät wird ganz au­to­ma­tisch nach drei bis vier Jah­ren aus­fal­len, weil der Akku ka­putt ist.“ Ge­ra­de in der Kü­che ha­be man meist ge­nü­gend Steck­do­sen für den B­etrieb.

Preis:

Ge­ra­de wenn ein Ge­rät ka­putt und die Re­pa­ra­tur teu­er ist, lo­cken Son­der­an­ge­bo­te und Ak­tions­wa­re. Philip Heldt rät da zur Vor­sicht: Die wirk­lich bil­li­gen Ge­rä­te sei­en auch bil­lig her­ge­stellt wor­den. „Da man­gelt es am Öko­de­sign oder da sind Bau­tei­le nicht so ro­bust ge­macht wor­den.“ Sol­che Billig­wa­re ge­he meist schnel­ler ka­putt.

Ge­braucht­kauf und „Re­fur­bished“-Ge­rä­te

Wer spa­ren muss oder möch­te, kann das trotz­dem tun. „Ge­brauch­te Haus­halts­ge­rä­te sind oft sehr viel gün­sti­ger zu be­kom­men als neue. Ne­ben dem Geld­beu­tel pro­fi­tiert meist auch die Um­welt vom Ge­braucht­kau­fen“, so Wa­ren­tes­ter Michael Morys. „Wenn für ei­nen Ge­braucht­kauf ein Ge­rät we­ni­ger pro­du­ziert wird, spart das Res­sour­cen.“ 
Es macht ei­nen Un­ter­schied, ob man bei ei­nem Händ­ler oder bei ei­ner Pri­vat­per­son kauft. Morys: „An­ders als bei pri­va­ten Ge­braucht­käu­fen ver­spre­chen Re­fur­bished-An­bie­ter, die Ge­rä­te pro­fes­sio­nell über­prüft und ge­ne­ral­über­holt zu ha­ben.“ Man kön­ne da­her da­von aus­ge­hen, dass sie gut funk­tio­nie­ren und ei­ne Wei­le hal­ten, sagt Philip Heldt. Für das Plus an Si­cher­heit muss man meist auch zah­len, die Ge­rä­te sind in der Re­gel teu­rer als pri­vat ver­kauf­te. Pri­va­te Ver­käu­fer kön­nen jeg­li­che Ge­währ­lei­stung aus­schlie­ßen, Händ­ler sind an die Ge­währ­leis­tungs­pflicht ge­bun­den. 
Ge­brauch­te und ge­prüf­te Wa­re bie­ten übri­gens nicht nur Fach­be­trie­be an, sondern auch Ge­braucht­kauf­häu­ser et­wa von Ent­sor­gungs­be­trie­ben oder Dia­ko­nien. 

Wo­rauf es noch an­kommt

„Nam­haf­te Mar­ken und die Preis­stu­fe sind zwar In­di­ka­to­ren für die Wer­tig­keit und Lang­le­big­keit sein, den­noch ist der Um­gang und Ge­brauch des Ge­rä­tes im lau­fen­den Be­trieb ent­schei­dend für die lan­ge Halt­bar­keit“, heißt es vom Ver­band der Elek­tro- und Di­gi­tal­in­dus­trie (ZVEI). 
„Als Ver­brau­cher kann ich teils auch die Le­bens­dau­er mei­nes Ge­räts ver­län­gern, in­dem ich es gut war­te und ent­spre­chend der An­bie­ter­emp­feh­lun­gen ein­set­ze“, sagt Michael Morys. Wei­ße Wa­re, al­so Spül­ma­schi­ne, Wasch­ma­schi­ne, Kühl­schrank hal­te zwi­schen 12 und 15 Jah­re, so Ver­brau­cher­schüt­zer Heldt. Man­che Kon­struk­tio­nen, vor al­lem im Pre­mi­um­seg­ment, noch län­ger. Und auch ein Mi­xer kön­ne durch­aus 30 Jah­re hal­ten. 

Wenn et­was ka­putt­geht

Tut es ein Ge­rät nicht mehr oder hat es ei­nen sicht­ba­ren De­fekt, gilt: re­pa­rie­ren. Um beim Mi­xer zu blei­ben: Ge­rad­e mit klei­ne­ren Ge­rä­ten kann man gut in so­ge­nann­te Re­pair­ca­fés ge­hen, sagt Philip Heldt. Das sind Ini­tia­ti­ven, bei de­nen un­ter An­lei­tung von Eh­ren­amt­li­chen ge­mein­sam re­pa­riert wird. Meist zahlt man eine Spen­de und ge­ge­be­nen­falls die Kos­ten für Er­satz­tei­le. Und: Man­ches kann man auch, et­wa mit Hilfe von YouTube-Videos oder An­lei­tun­gen et­wa auf Ifixit selbst re­pa­rie­ren, so der Ex­per­te. 
Ein Tipp für grö­ße­re Ma­schi­nen kön­ne auch sein, nicht den Werks­kun­den­ser­vi­ce zu nut­zen, son­dern freie Re­pa­ra­tur­werk­stät­ten, so Heldt. Die­se sei­en meist gün­sti­ger. Hier zeigt sich auch wie­der, wa­rum der Fak­tor Re­pa­rier­bar­keit wich­tig ist: „Je schlech­ter ein Ge­rät in Be­zug auf die Re­pa­rier­bar­keit ge­plant wur­de, um­so teu­er­er wird die Re­pa­ra­tur: Wenn man ein G­erät ein­fach auf­schrau­ben kann, ist die Re­pa­ra­tur ein­fa­cher, als wenn es ver­klebt ist. Dann ist es auf­wen­di­ger und dau­ert län­ger.“ 
Ent­schei­det man sich ge­gen ei­ne Re­pa­ra­tur, et­wa weil sie nicht mög­lich ist, ist es wich­tig, die Alt-Ge­rä­te rich­tig zu ent­sor­gen. Nur so kön­nen laut ZVEI die Ge­rä­te in ih­re Ein­zel­tei­le zer­legt wer­den und ge­lan­gen zu­rück in den Wirt­schafts­kreis­lauf. So kön­nen wert­vol­le Roh­stof­fe, Ma­te­ria­lien und Kom­po­nen­ten recy­celt wer­den.

Autorin

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz ist Mit­­a­r­bei­­te­­rin der Öffent­lichen Olden­burg. Sie ist ver­ant­wort­lich für den Be­reich Pres­se und Kommu­ni­ka­tion.

Mail an "Wir sind Nähe"

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