• Kompost_1680

    Das Gold des Gartens

    So gelingt der Kompost

Al­les auf ei­nen Hau­fen – ganz so ein­fach ist es nicht. Doch vie­les, was in Gar­ten und Haus­halt ab­fällt, kann mit ei­nem ei­ge­nen Kom­post wei­ter­ver­wer­tet wer­den: als Dün­ger näm­lich. Die Ba­sics.

12. Juni 2024

Welke Blüten, Herbstlaub, Schnittgut von Hecken und Einfassungen – all das fällt regelmäßig in jedem Garten an. Wohin damit? Eine Lösung ist die Biotonne, aber wer wirklich nachhaltig gärtnern will, verwandelt die Reststoffe in Humus. Er düngt nicht nur die Pflanzen im Garten, sondern verbessert auch die Struktur des Bodens deutlich. Daher wird die schwarze, krümelige Komposterde auch als Gold des Gartens bezeichnet. Darauf kommt es beim Kompostieren an: 

Der idea­le Platz für den Gar­ten­kom­post

Nicht zu weit von den Nutz­flä­chen ent­fernt ist, aber auch nicht zu nah am Haus, und auch zum Nach­bar­grund­stück soll­te ei­ne ge­wis­se Dis­tanz lie­gen, um Kon­flik­te zu ver­mei­den: So lässt sich der Stand­ort schon mal grob be­stim­men. Der NABU (Na­tur­schutz­bund Deutsch­land) emp­fiehlt, die so­ge­nann­te Mie­te – so nennt man den Kom­post­hau­fen aus ge­sun­den Gar­ten- und pflanz­li­chen Kü­chen­ab­fäl­len – auf of­fe­nem Bo­den auf­zu­stel­len, da­mit nütz­li­che Le­be­we­sen aus dem Erd­reich ein­wan­dern kön­nen. 
Um Na­ger fern­zu­hal­ten, legt man den Bo­den mit eng­ma­schi­gem Ha­sen­draht aus. Ein halb­schat­ti­ger Platz ist ideal, weil das Ma­te­rial stets leicht feucht bleibt und auch vom na­tür­li­chen Re­gen pro­fi­tiert. Wenn Sie ei­nen Be­häl­ter wol­len: soll­ten Sie laut NABU be­ach­ten, dass der Kom­post nicht von ge­schlos­se­nen Wän­den um­geben sein soll­te, weil die Mi­kro­or­ga­nis­men Luft brau­chen. Da­her soll­ten Lö­cher und Lüf­tungs­schlit­ze gleich­mä­ßig über die Wän­de ver­teilt sein. 

Was kommt drauf, was lie­ber nicht?

Ein Kom­post wird schicht­wei­se auf­ge­baut. Oder bes­ser: baut sich fast von al­lein schicht­wei­se, denn für ei­ne gleich­mä­ßi­ge Schicht­bil­dung sor­gen schon die Jah­res­zei­ten. Im Früh­ling kom­men Rück­schnit­te von tro­cke­nen Stau­den, Ra­sen­schnitt und Kü­chen­ab­fäl­le auf die Mie­te. Über den Som­mer do­mi­nie­ren ab­ge­schnit­te­ne Blü­ten, tro­cke­ne Blät­ter von Früh­lings­blü­hern so­wie Ra­sen. Im Herbst kommt das tro­cke­ne Blatt­werk von den Laub­bäu­men da­zu. 
Und der Ra­sen? Der darf na­tür­lich auch drauf, aber: Ra­sen­schnitt soll­te nicht nass sein, weil das fei­ne Ma­te­ri­al ver­klebt und die gleich­mä­ßig­e Zir­ku­la­tion von Luft ver­hin­dert. 
Wäh­rend Ge­mü­se- und Obst­res­te, Eiers­cha­len, Laub und al­te Er­de aus Töp­fen un­ein­ge­schränkt auf den Kom­post aus­ge­bracht wer­den dür­fen, rät der NABU e.V. Holz­streu, Fe­dern, Wild­kräu­ter, Asche und Zi­trus­früch­te nur in Ma­ßen ein­zu­brin­gen. 
Vor­sicht: Be­schich­te­tes Pa­pier, Es­sens­res­te, Brot, kran­ke Pflan­zen­tei­le, Asche, Kat­zen­streu und mi­ne­ra­li­sche Ab­fäl­le ha­ben grund­sätz­lich nichts auf dem Kom­post zu su­chen! 

Kalt­rot­te oder war­me Va­ri­an­te

Solch ein lang­sam über das Jahr auf­ge­schich­te­ter Kom­post wird lang­sam ab­ge­baut. Meist fin­det kei­ne star­ke Er­hit­zung statt, son­dern es be­ginnt so­fort die so­ge­nann­te Kalt­rot­te. Sammelt man da­ge­gen Ma­te­ria­lien uns schich­tet sie dann auf ein­mal auf, kommt es zu star­ker Er­wär­mung, die Tem­pe­ra­tur kann im In­ne­ren des Hau­fens auf bis zu 70 Grad Cel­si­us an­stei­gen. An­schlie­ßend sinkt die Tem­pe­ra­tur, und Kleinst­le­be­we­sen, vor al­lem Re­gen­wür­mer, sor­gen für die Pro­duk­tion von Hu­mus. 
Ein Kom­post braucht gut ein Jahr, bis die Um­set­zung ab­ge­schlos­sen ist. Der NABU rät, den Kom­post wäh­rend­des­sen ein- bis zwei­mal um­zu­set­zen – da­mit ist nicht ein an­de­rer Stand­ort ge­meint, son­dern: Man holt die un­ters­te Schicht nach oben, die obers­te nach ganz un­ten. Da­bei siebt man alles durch ein Kom­post­sieb. Gro­be und noch nicht zer­setz­te Be­stand­tei­le kön­nen so aus­ge­siebt und wie­der in die näch­ste Kom­post­mie­te ge­ge­ben werd­en. 

Nut­zung der fer­ti­gen Kom­post­er­de

Den fein­krü­me­li­gen Hu­mus, der auf die­se Art und Wei­se ge­won­nen wird, kön­nen Sie dann als Dün­ger in Bee­ten und Töp­fen ver­wen­den. Zum ei­nen ge­lan­gen so die Nähr­stof­fe zu­rück zu den Pflan­zen, die sie für das Wachs­tum und die Blü­ten- und die Frucht­bil­dung be­nö­ti­gen. Gleich­zei­tig wer­den die Bo­den­or­ga­nis­men mit Nah­rung ver­sorgt. Mit de­ren Ak­ti­vi­tät wiede­rum wird der Bo­den in B­ezug auf die Durch­lüf­tung und Er­wär­mung ver­bes­sert. 
Foto: Nestor Bachmann/dpa-tmn/dpa

Autorin

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz ist Mit­­a­r­bei­­te­­rin der Öffent­lichen Olden­burg. Sie ist ver­ant­wort­lich für den Be­reich Pres­se und Kommu­ni­ka­tion.

Mail an "Wir sind Nähe"

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