• Garten gegen Starkregen schützen

    Lockerungsübung fürs Erdreich

    Garten gegen Starkregen schützen

Viele Probleme im Gar­ten sind vom Eigen­tümer selbst ge­macht. Dazu ge­hört, dass der Boden oft­mals kei­ne gu­ten Chan­cen hat, Stark­re­gen auf­zu­neh­men. Drei Ex­per­ten-Tipps für eine natur­be­wuss­te Ge­stal­tung.

3. September 2021

Nicht jeder Stark­regen en­det in einer Ka­tas­tro­phe. Trotz­dem ist in vie­len Gär­ten dann schnell Land unter. Oder das Was­ser sucht sich von dort aus sei­nen Weg ins Haus. Denn hef­ti­ge Schau­er, aber auch Dauer­re­gen über ei­ni­ge Tage hin­weg kön­nen so viel Was­ser brin­gen, dass die Böden es nicht mehr auf­neh­men können.
Oft ist das ein haus­ge­mach­tes Pro­blem – dann näm­lich, wenn ein Gar­ten in Tei­len so ge­stal­tet ist, dass er die Fä­hig­keit, viel Regen ab­zu­lei­ten oder für Trocken­pha­sen zu spei­chern, ver­lo­ren hat. Doch es gibt Ge­gen­maß­nah­men. Manche las­sen sich ohne gro­ßen Auf­wand um­set­zen. An­de­re er­for­dern, den Gar­ten um­zu­ge­stal­ten.

Was jeder tun kann: Dich­ter be­pflan­zen

Das beste Re­zept gegen hef­ti­ge Schauer ist eine dich­te Be­pflan­zung. Denn Pflan­zen sor­gen dafür, dass der Boden locker bleibt, wo­durch er Was­ser bes­ser auf­neh­men kann. Der Bund deut­scher Baum­schu­len (BdB) ver­gleicht Beete daher mit Schwäm­men, die das Re­gen­was­ser aufsaugen.
Das hat für die Gar­ten­ar­beit schö­ne Ne­ben­ef­fek­te: Die Pflan­zen wer­den von Natur aus bes­ser mit Was­ser ver­sorgt, und der Boden hält es in Trocken­zei­ten län­ger vor. Über­schüs­si­ges Was­ser dringt zudem nach und nach in die Grund­was­ser füh­ren­den Schich­ten vor. „In Zei­ten des Klima­wan­dels sind das un­schätz­bare Eigen­schaf­ten“, heißt es beim BdB.
Eine dichte Be­pflan­zung schützt auch den Boden selbst vor Regen und sei­ner Wucht, sagt Marianne Scheu-Helgert, Lei­te­rin der Baye­ri­schen Gar­ten­aka­de­mie. Denn hef­ti­ger Regen wühlt die Ober­fläche des Bo­dens sonst auf. Wenn er dann trock­net, ver­dich­tet er sich zu einer har­ten Krus­te. Diese wie­de­rum be­wirkt, dass Was­ser noch schlech­ter abläuft.
Scheu-Helgert rät daher dazu, den Gar­ten so an­zu­le­gen, dass es kei­ne of­fe­nen Erd­flä­chen gibt. In der Natur gebe es die­se auch nicht, Wie­sen und Wäl­der sind dicht be­setzt. „Und in sol­chen Be­rei­chen kann die kine­ti­sche Wucht des Re­gens kaum di­rekt den Boden treffen.“

Bei der Neu­an­la­ge: Rasen­flä­chen mit Sand anreichern

Rasen ist zwar eine Be­pflan­zung des Bo­dens, doch Regen ver­sickert auf sol­chen Flä­chen eher schlecht, er­läu­tert der BdB. Weil er re­gel­mä­ßig be­tre­ten wird, ist Rasen­bo­den oft ver­dich­tet und lässt we­ni­ger Was­ser durch. Aber man muss des­we­gen nicht gleich den gan­zen Rasen aufgeben.
Rasenflächen kön­nen aller­dings, wenn man sie neu an­legt, etwas durch­läs­si­ger ge­stal­tet wer­den. Pro­fis be­rei­ten schwe­re Lehm­bö­den unter dem Rasen mit Sand auf, zum Bei­spiel bei Sport­ra­sen im Sta­dion. Dadurch lei­tet sich das Was­ser bes­ser ab und die Fläche trock­net nach einem Schauer auch rascher wie­der ab – ein prak­ti­scher Neben­aspekt.
Das heißt aber auch, dass der Sand­bo­den in Trocken­zei­ten schnel­ler aus­trock­net, „und man muss mehr gie­ßen“, so Gar­ten­aka­de­mie-Lei­te­rin Scheu-Helgert. „Im Pri­vat­gar­ten ist daher ein Ge­misch aus Sand und leh­mi­gem Boden ideal.“

Naturbewusst an­ge­hen: Locke­re­re Pflas­ter­flächen

Zementierte Hof­ein­fahr­ten und Ter­ras­sen, dicht ge­pflas­ter­te Wege, Schot­ter­gär­ten mit Ab­dich­tungs­folie darun­ter: All das führt dazu, dass Re­gen­was­ser nicht ver­sickern kann, sich statt­des­sen sam­melt und dann auch schon mal in Bächen abläuft.
Dabei kann zu­min­dest bei Wegen und Pflas­ter­flä­chen die Lö­sung ein­fach sein: Ver­legt man die Stei­ne mit etwas grö­ße­ren Fu­gen und füllt diese mit Sand oder fei­nem Kies, kann das Was­ser ins Erd­reich ab­flie­ßen. Al­ter­na­ti­ve was­ser­durch­läs­si­ge Bo­den­be­lä­ge für Hof­ein­fahr­ten und Ter­ras­sen sind Schot­ter­ra­sen, Holz­häck­sel, Holz­roste und Rasen­git­ter­steine.
Solche Sicker­flä­chen kön­nen auch den Kel­ler schüt­zen. BdB-Mit­glied Jens Sander rät, zum Bei­spiel eine schma­le Kies­flä­che rings um das Haus an­zu­le­gen. So wird Re­gen­was­ser schnell in die Tie­fe ab­ge­lei­tet und nicht am Mauer­werk auf­ge­schwemmt. Die Stau­den­bee­te, Ge­höl­ze und an­de­res Grün kom­men dann ein­fach vor die­sen Strei­fen – und lockern mit dem glei­chen Ziel den Boden auf.
Oberes Bild: Benjamin Nolte/dpa-mag

Autorin

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz ist Mit­­a­r­bei­­te­­rin der Öffent­lichen Olden­burg. Sie ist ver­ant­wort­lich für den Be­reich Pres­se und Kommu­ni­ka­tion.

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