• Baukredit

    Baukredit in unsicheren Zeiten

    Sind Zins und Tilgung alles?

Strauchelnde Unter­neh­men, Kurz­ar­beit, we­ni­ger Lohn und Ge­halt. Seit dem Corona-be­ding­ten Lock­down ste­hen vie­le Men­schen vor der Fra­ge, ob sie sich den Traum von den ei­ge­nen vier Wän­den über­haupt noch leis­ten kön­nen.

27. Januar 2021

Der Kauf der ei­ge­nen vier Wän­de ist immer eine schwie­ri­ge Ent­schei­dung, in Kri­sen­zei­ten gibt es darüber hin­aus noch vie­les zu be­ach­ten. „Der­zeit sind Ent­schei­dun­gen häu­fig psy­cho­lo­gisch be­stimmt“, sagt Christian Huttenloher vom ifs Ins­ti­tut für Wohn­eigen­tum aus Berlin. In An­be­tracht der un­über­sicht­lichen, schwer ein­schätz­ba­ren Lage sei ein vor­sich­ti­ges „auf Sicht fah­ren“ nicht ver­kehrt.
Deshalb hält Huttenloher mo­men­tan einen um ein paar Zehn­tel hö­her oder tie­fer aus­fal­len­den Ba­sis­zins kaum für das ent­schei­den­de Kri­te­rium, bei Haus oder Woh­nung zu­zu­grei­fen. Für den Ex­per­ten zählt auch ein sta­bi­ler Ar­beits­platz mit siche­rem Ein­kom­men, zum Bei­spiel im öffent­lichen Dienst oder in der IT-Branche.

Prüfung ist ein­zel­fall­ab­hän­gig

Banken agie­ren der­zeit bei Kre­di­ten mit­un­ter zu­rück­hal­tend und ver­schär­fen nach Beo­bach­tun­gen der Bun­des­bank die Ver­ga­be­richt­li­nien. Be­zie­her von Kurz­ar­bei­ter­geld kön­nen es des­we­gen zum Bei­spiel schwe­rer haben, an Geld zu kommen.
„Grundsätz­lich ist die Prü­fung ein­zel­fall­ab­hän­gig“, hat Fi­nan­zie­rungs­be­ra­ter Christoph Santel aus Biele­feld beo­bach­tet. Wäh­rend das eine Ins­ti­tut die Fi­nan­zie­rung rund­weg ab­leh­ne, be­trach­te das nächs­te die lang­fris­ti­ge Ein­kom­mens­ent­wick­lung. Ein drit­tes for­de­re einen zwei­ten Dar­lehens­neh­mer mit re­gu­lä­rem Ge­halt sowie eine trotz Kurz­ar­bei­ter­geld po­si­ti­ve Haus­halts­kasse.

Preisniveau nach wie vor stabil

Verkaufswillige Eigen­tümer müs­sen nach Mei­nung des Ins­ti­tuts der deut­schen Wirt­schaft (IW) trotz Corona kei­ne gro­ßen Wert­ver­lus­te fürch­ten. Aus Sicht von Kauf­in­te­res­sen­ten wäre dies wegen des nach wie vor hohen Preis­ni­veaus eine schlech­te Nach­richt – auf Schnäpp­chen spe­ku­lie­ren bräch­te ihnen wenig.
An der Stelle lohnt ein Blick auf Zin­sen und Til­gung. Die Zin­sen sind seit län­ge­rem nie­drig, ei­ni­ge Fi­nan­zie­rer ver­lan­gen für Wohn­dar­le­hen we­ni­ger als ein Pro­zent. Eine Stell­schrau­be für Kre­dit­neh­mer ist die Lauf­zeit des Dar­lehens. „Je län­ger die Lauf­zeit, desto hö­her der Zins“, er­läu­tert Alexander Krolzig von der Ver­brau­cher­zen­tra­le Hamburg. Wer sich die güns­ti­gen Zins­sät­ze über 20 oder gar 30 Jah­re sichern will, zahlt also einen Auf­schlag.

Mehr in die Til­gung stecken

Ewig lan­ge Lauf­zei­ten wer­tet der Ver­brau­cher­schüt­zer als Zei­chen „ex­tre­mer Ab­siche­rung und Un­sicher­heit“ sei­tens an­ge­hen­der Bau­her­ren. Er rät davon ab. Ers­tens, weil das Geld für den Auf­preis bes­ser in die Rück­zah­lung in­ves­tiert wer­de. Und zwei­tens, weil ge­ra­de wegen der nie­dri­gen Zin­sen mög­lichst viel ge­tilgt wer­den soll­te: „Min­des­tens zwei, bes­ser drei Pro­zent, denn bei ein Pro­zent Til­gung hät­ten wir jetzt mehr als 60 Jahre Lauf­zeit“. Das ist un­rea­lis­tisch.
Ohnehin gebe es we­ni­ge An­bie­ter sol­cher Ver­trä­ge. „Die meis­ten Ban­ken be­vor­zu­gen 10 bis 15 Jah­re, Ver­siche­rer gehen auch auf 30 bis 40 Jahre.“ Krolzig em­pfiehlt einen Ver­trag über 15 Jahre ab­zu­schlie­ßen.
Krolzig ten­diert zu einer Til­gung von min­des­tens drei Pro­zent, um die Rest­schuld bei Aus­lau­fen der Fi­nan­zie­rung mög­lichst tief zu drücken. An­sons­ten könn­ten Ver­brau­chern Zah­lungs­schwie­rig­kei­ten drohen.
Foto: Christin Klose/dpa-mag

Autorin

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz ist Mit­­a­r­bei­­te­­rin der Öffent­lichen Olden­burg. Sie ist ver­ant­wort­lich für den Be­reich Pres­se und Kommu­ni­ka­tion.

Mail an "Wir sind Nähe"

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