Natur­katastro­phen-­Schaden­pool

Ein sol­ches Ereig­nis war in den Risiko­model­lierun­gen der Erst- und Rück­ver­siche­rer in diesem Aus­maß nicht er­fasst. Dies zeigte sich u. a. daran, dass die Kapa­zi­tät der Rück­ver­siche­rungs­pro­gram­me ein­zelner be­trof­fe­ner Erst­ver­siche­rer zur Ab­siche­rung eines sol­chen Schaden­vo­lu­mens nicht aus­reichend be­mes­sen war. Da­bei ist aber auch zu be­rück­sich­ti­gen, dass die Ab­siche­rung sel­tener, groß­volu­mi­ger Schaden­ereig­nis­se relativ hohe Prämien­zah­lun­gen er­fordert.

Da die öffent­lichen Ver­siche­rer in Deutschland weit­gehend regio­nal tätig und aus ihrer Historie heraus Markt­führer in der Ge­bäude­ver­sicherung sind, ist ihre Risiko­ex­po­nie­rung im Bereich der Elemen­tar­ge­fahren stark aus­ge­prägt. Da­her gab das Schaden­ereig­nis „Bernd“ den An­lass, für die öffent­lichen Versicherer eine gemein­same Risiko­ab­siche­rung von extremen Elemen­tar­schaden­ereig­nis­sen zu kon­zipie­ren.

Sollte es künftig in einer Region zu einem extremen Elemen­tar­schaden­ereig­nis kom­men, so tragen alle Versicherer nach einem fest­ge­leg­ten Schlüs­sel ihren Anteil am Ge­samt­schaden des ein­brin­gen­den Versiche­rers. Diese Sum­me ist ins­ge­samt be­grenzt, so­dass das Risiko für jeden Betei­lig­ten kalku­lier­bar bleibt. Im Gegen­zug ist über diese Kon­struk­tion aber zu­gleich auch das eige­ne Risiko im Fall der Be­trof­fen­heit eines ex­tre­men Ele­men­tar­ereig­nis­ses durch einen Aus­gleich über die Rück­ver­siche­rungs­lösung re­du­ziert.

Mit diesem Solidari­täts­kon­zept stärken die öffent­lichen Versiche­rungs­grup­pen ihre Markt­posi­tion zur weiteren Zeichnung von Ele­men­tar­risiken und sind für politische Initiativen, die Ab­sicherung von Elemen­tar­ge­fahren in der Bevöl­kerung vor­an­zu­trei­ben, gut auf­gestellt.