Die Kunst von Peppi Bottrop

Der 1986 in Bottrop ge­bo­re­ne Peppi Bottrop er­hielt sei­nen Künst­ler­namen wäh­rend sei­nes Stu­diums an der Düs­sel­dor­fer Kunst­aka­de­mie und hat sich seit­dem durch sei­ne heraus­ra­gen­den Ar­bei­ten einen inter­na­tio­na­len Ruf er­wor­ben. Die Aus­stel­lung im Olden­bur­ger Kunst­verein spie­gelt sowohl seine Her­kunft aus dem Ruhr­ge­biet als auch sei­ne un­ver­wech­sel­bare künst­le­ri­sche Sprache wider, die von einer in­ten­si­ven Aus­ein­an­der­set­zung mit der Struk­tur­krise und der In­dus­tria­li­sie­rung sei­ner Heimat ge­prägt ist.

Besonders fas­zi­nie­rend sind die in der Aus­stel­lung ge­zeig­ten Ar­bei­ten der letz­ten vier Jahre. Bottrop hat sei­ne un­ver­wech­sel­bare Bild­sprache wei­ter­ent­wickelt, die sich durch eine meis­ter­haf­te Ver­schmel­zung von wil­der Male­rei und der Er­for­schung von Struk­tu­ren aus­zeich­net. Seine groß­for­ma­ti­gen Ar­bei­ten zeich­nen sich durch eine völ­lig eigen­stän­di­ge For­men­sprache aus, die durch den Ein­satz ver­schie­de­ner Mate­ria­lien wie Kohle, Gra­phit­stift, Me­tall­pig­men­ten und Acryl ent­steht. Be­son­ders be­mer­kens­wert ist Bottrops Tech­nik, die Lein­wän­de di­rekt auf die Wand zu tackern und erst spä­ter auf einen Keil­rah­men zu span­nen, was ein­zig­ar­ti­ge Spu­ren auf den Bil­dern hin­ter­lässt.

Die Arbeiten von Peppi Bottrop be­we­gen sich stets an der Gren­ze zwischen Zeich­nung und Male­rei und ent­ste­hen oft sehr schnell nach lan­gen Über­le­gun­gen. Sie zeu­gen von ex­pres­si­ven, li­nea­ren Ges­ten mit in­ten­si­ver Wir­kung, die die Be­trach­te­rin und den Be­trach­ter in eine Welt zwi­schen Kons­truk­ti­vis­mus und De­kons­truk­ti­vis­mus füh­ren. Bottrop ver­gleicht seine Bil­der gerne mit gut ge­plan­ten Ab­fahr­ten beim Ski­fah­ren - schnell, aber gut überlegt.

Neben der Aus­stel­lung bie­tet der Olden­bur­ger Kunst­ver­ein ein ab­wechs­lungs­rei­ches Be­gleit­pro­gramm, darun­ter am Inter­na­tio­na­len Mu­seums­tag am 19. Mai an­re­gen­de Ge­spräche mit der Kunst­ver­mitt­le­rin Geraldine Dudek. Be­suche­rin­nen und Be­sucher haben die Mög­lich­keit, mehr über die Hin­ter­grün­de der Aus­stel­lung und die krea­ti­ve Vi­sion von Peppi Bottrop zu er­fah­ren. Darüber hinaus lädt der Kunst­ver­ein an jedem vier­ten Sams­tag im Monat zum "Freien Sams­tag" ein, um Kunst­in­te­res­sier­ten die Mög­lich­keit zu geben, die Aus­stel­lung "Tropic of Bottrop" kos­ten­los zu er­le­ben. Zu­sätz­lich fin­det am 7. Juni eine Füh­rung in Deut­scher Ge­bär­den­sprache statt, um allen Be­suche­rin­nen und Be­suchern die Viel­falt der Werke von Peppi Bottrop näher zu bringen.