Zwei neue Radier­zyklen im Horst-Janssen-Museum

Die Förder­stif­tung des Horst-Janssen-Mu­seums er­hält zwei Ra­dier­zy­klen als Schen­kung und über­gibt sie dem Mu­seum als Dauer­leih­gabe.

22. November 2022

Übergabe Radierzyklen
Bild: v.l. Herr Sanders, Frau Silchmüller, Frau Dr. Moster-Hoos, Herr Kroos, Foto: Horst-Janssen-Museum
Bereits zum 93. Mal jährte sich am 14. No­vem­ber der Ge­burts­tag des deut­schen Gra­fi­kers Horst Janssen. Dies nahm die För­der­stif­tung des Horst-Janssen-Mu­seums zum An­lass, die­sem zwei be­son­ders in­te­res­san­te Ra­dier­zy­klen als Dauer­leih­gabe zu über­rei­chen. Die bei­den Zy­klen „Frosch­land“ und „Carne­vale di Venezia I“ er­hielt die Stif­tung als Schen­kung einer Privat­per­son. Am Donners­tag, den 10. No­vem­ber, konn­ten die bei­den Zy­klen der Mu­seum­lei­te­rin Dr. Jutta Moster-Hoos über­ge­ben wer­den. „Das Horst-Janssen-Mu­seum strebt danach, mög­lichst alle Ra­dier­zy­klen des Künst­lers zu ver­sam­meln. Es ist ganz wun­der­bar, dass wir mit die­ser neuen Dauer­leih­gabe un­se­rem Ziel wie­der ein gutes Stück näher kom­men“, freut sich Dr. Moster-Hoos.
Froschland
Bild: Horst Janssen, Froschland_02, 1972, Radierung, Foto: VG Bild-Kunst, Bonn 2022
Die Reihe „Frosch­land“ ist das Er­geb­nis eines Ver­kehrs­ver­ge­hens von Janssen, der selbst kei­nen Füh­rer­schein hatte. Am 1.9.1972 über­fuhr er mit dem Volvo sei­ner Freun­din Gesche einen Frosch. Die­ser Vor­fall be­weg­te den Künst­ler so tief, dass er sei­ne Ge­dan­ken in einem Zy­klus mit Va­ria­tio­nen des The­mas ver­ewig­te. Er selbst schrieb dazu: „Ich brems­te also rou­ti­niert ab, setz­te den Wagen vor­sich­tig zu­rück und be­sah mir an der Un­fall­stel­le, was zu tun war […] Schuld muss zeich­nen […] Ich löste die lee­re Hülle vom Straßen­pflas­ter, bahr­te sie auf ein Rha­bar­ber­blatt und fuhr sie nach Haus, wo ich den Fall so ein dut­zend­mal kon­ter­feite; an­fangs res­pekt­voll, einem Poli­zei­be­richt gleich, (…) dann der mensch­lichen Natur ge­mäß immer we­ni­ger trau­rig (…) und schließ­lich mit Lust­ver­gnü­gen. So wurde mein Frosch zu dem, was er mal war: Teil einer Landschaft“.
Carnevale di Venezia I
Bild: Horst Janssen, Carnevale di Venezia I, 1971, Radierung, Foto: VG Bild-Kunst, Bonn 2022
Die Serie „Carnevale di Venezia I“ ent­stand in schnel­ler Folge an einem Wochen­ende im No­vem­ber 1971 für den Mai­län­der Ga­le­ris­ten und Ver­le­ger Luigi Toninelli. Die Mo­ti­ve der 13 groß­for­ma­ti­gen Blät­ter zei­gen meist kon­trast­rei­che Kom­po­si­tio­nen mit lang­glie­dri­gen Frauen und zwer­gen­ar­ti­gen Män­nern. Die Pro­ta­go­nist*in­nen sind meist mit Mas­ken und Kos­tü­men ver­klei­det und haben eine ero­ti­sche Aus­strah­lung. Ins­pi­ra­tion für die­se Ar­ran­ge­ments fand Horst Janssen in Zeich­nun­gen des fran­zö­si­schen Gra­fi­kers Paul Gavarini, aber auch in den Ar­bei­ten von Jacques Callot und Francesco Guardi.
Carnevale di Venezia I
Bild: Horst Janssen, Carnevale di Venezia I_02, 1971, Radierung, Foto: VG Bild-Kunst, Bonn 2022
Ermöglicht wurde diese groß­ar­ti­ge Dauer­leih­gabe durch die ge­mein­nüt­zi­ge För­der­stif­tung des Horst-Janssen-Museums, einer Schwes­ter­ein­rich­tung des För­der­ver­eins. Erst vor kur­zem hat die För­der­stif­tung ihre Sat­zung dahin­ge­hend er­wei­tert, dass sie neben Geld nun auch Kunst­wer­ke von Horst Janssen sowie For­schungs- und Archiv­ma­te­rial über den Künst­ler an­neh­men kann. „Dies bie­tet allen Freun­den und Samm­lern von Janssens Kunst, aber auch ihren Erben, die Mög­lich­keit, ihre Janssen-Werke in gute Hände ab­zu­ge­ben“, er­läu­tert Michael Kroos, der zu­sam­men mit Jochen Sander den Vor­stand der För­der­stif­tung bil­det. Und der Erfolg spricht für sich: Seit ver­gan­ge­nem Jahr konn­ten 117 Janssen-Blät­ter sowie 50 Bücher und Druck­wer­ke von und über Horst Janssen als Schen­kung an­ge­nom­men und an das Mu­seum wei­ter­ge­ge­ben werden.

Weitere Infor­ma­tio­nen zu der För­der­stif­tung des Horst-Janssen-Museums fin­den Sie unter www.fs-hjm.de

Autorin

Maren Hopp

Maren Hopp

Maren Hopp ist als frei Kunst­his­to­ri­ke­rin tätig.

Mail an "Wir sind Nähe"

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Maren Hopp

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