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40 Jahre Vertrieb
Gerhard Brinkmann plaudert über sein Berufsleben
1980 startete Brinkmann bei der Öffentlichen Versicherung Oldenburg in Lohne. Er erlebte eine Ausbildung ganz anderer Art. Heute blickt der selbstständige Versicherungsvertreter zufrieden auf sein Berufsleben bei der Öffentlichen zurück.
13. Oktober 2020
40 Jahre im Vertrieb einer Versicherung – Gerhard Brinkmann hat in dieser Zeit wahrlich viel erlebt. „Vertrieb? Als ich anfing, gab es keinen Vertrieb. Der Kunde kam zu uns, bekam einen Vertrag vorgelegt, unterschrieb und das war es“, erinnert sich der Inhaber der Geschäftsstelle Gerhard Brinkmann der Öffentlichen Oldenburg in Lohne (Kreis Vechta).
Und heute? „Reiner Verdrängungswettbewerb; alle stürzen sich auf die Kunden, und es geht nur noch um den Preis, die Prämie. Zusätzliche Leistungen im Vertrag interessieren oft nicht“, klagt der 64-Jährige. Mitte nächsten Jahres ist für ihn Schluss: „Dann ist es auch genug. Ich übergebe die Geschäftsstelle an meinen Sohn und unterstütze ihn nur noch hier und da – wenn er denn will.“
Und heute? „Reiner Verdrängungswettbewerb; alle stürzen sich auf die Kunden, und es geht nur noch um den Preis, die Prämie. Zusätzliche Leistungen im Vertrag interessieren oft nicht“, klagt der 64-Jährige. Mitte nächsten Jahres ist für ihn Schluss: „Dann ist es auch genug. Ich übergebe die Geschäftsstelle an meinen Sohn und unterstütze ihn nur noch hier und da – wenn er denn will.“
Am Anfang keine Ahnung von Versicherungen
„Als ich 1980 bei der Öffentlichen Oldenburg anfing, hatte ich keine Ahnung von Versicherungen“, gibt Brinkmann freimütig zu. Der ausgebildete Industriekaufmann hatte im elterlichen Betrieb in Lohne gelernt und gearbeitet, danach bei einem Holzverarbeitungswerk im südlichen Niedersachsen und sich nach krankheitsbedingter Pause – zwei Rücken-OPs – bei der Justizvollzugsanstalt (JVA) in Vechta als Justizvollzugsbeamter beworben. Gleichzeitig machte ihn allerdings sein Onkel auch auf eine Stellenanzeige der Öffentlichen Versicherung Oldenburg in der Oldenburgischen Volkszeitung aufmerksam: Außendienstmitarbeiter für Lohne gesucht. „Das kannst du, und die Öffentliche ist gut“, so sein Onkel. Dann ging alles ziemlich schnell. Und am 15. September 1980 fing Brinkmann als angestellter Außendienstler im Vertrieb in Lohne an.
An seine erste Aufgabe erinnert er sich noch ganz genau: Karteikartenpflege im Büro, wochenlang. „Um mich gekümmert hat sich zunächst einmal niemand.“ Ausbildung im heutigen Sinn? Da kann Brinkmann nur lachen. Mal hat ihm ein Kollege oder eine Kollegin in Oldenburg etwas über Kfz-Versicherungen erzählt, mal ein anderer etwas über Haftpflicht- und Unfallversicherungen, dann auch über Lebens- und Hausrat- und später auch noch über Feuer- und Wohngebäudeversicherungen. „Learning by doing“ nennt man das heute wohl neudeutsch.
An seine erste Aufgabe erinnert er sich noch ganz genau: Karteikartenpflege im Büro, wochenlang. „Um mich gekümmert hat sich zunächst einmal niemand.“ Ausbildung im heutigen Sinn? Da kann Brinkmann nur lachen. Mal hat ihm ein Kollege oder eine Kollegin in Oldenburg etwas über Kfz-Versicherungen erzählt, mal ein anderer etwas über Haftpflicht- und Unfallversicherungen, dann auch über Lebens- und Hausrat- und später auch noch über Feuer- und Wohngebäudeversicherungen. „Learning by doing“ nennt man das heute wohl neudeutsch.
1984 selbstständiger Handelsvertreter
Das änderte sich erst 1983 mit dem legendären Ausspruch des damaligen Vorstandsvorsitzenden Dr. Jap-Jürgen Jappen: „Bei der Öffentlichen Oldenburg wird sich grundsätzlich etwas ändern.“ Was das war, erfuhren die Geschäftsstellenmitarbeiter und -leiter schnell: Alle Geschäftsstellen wurden nach und nach verselbständigt – outgesourcet nennt man das heute – und von selbstständigen Handelsvertretern übernommen. „Ich habe viel Glück gehabt in meinem Leben“, erinnert sich Brinkmann. Einer dieser Glücksfälle kam 1984: „Zum 1. Januar wurde ich selbstständiger Handelsvertreter für die Öffentliche Oldenburg für den Südkreis Vechta mit Standort Lohne. Jahresprämienvolumen 650.000 DM, fast nur Kfz, Haftpflicht und Unfall.“
Daraus wurde schnell mehr – und Brinkmann heimste eine Auszeichnung als Leistungsbester nach der anderen ein. „Jeden Monat gab’s dafür eine Kiste Champagner“, erinnert er sich. Nach einem halben Jahr wurde das für den Kaum-Alkohol-Trinker zu viel – und er bat um andere Auszeichnungsgeschenke, etwa schöne Bücher.
Nächster Glücksfall: 1994 fiel das deutsche Versicherungsmonopol in der Feuerversicherung, und die Geschäftsstellen der Öffentlichen Oldenburg bekamen die Versicherungsbestände der Oldenburgischen Landesbrandkasse zugeschlagen. Das bedeutete zunächst extrem viel Arbeit, denn alle Monopolvertragsverhältnisse der Kunden mussten auf neue Versicherungsverträge umgestellt werden. Dafür wuchs das Geschäftsvolumen einmalig kräftig und konnte auch in den folgenden Jahren weiter ausgebaut werden.
Blickt Brinkmann heute auf seine 40 Jahre als Vertriebler bei der Öffentlichen zurück, so bilanziert er zufrieden: „Meine Entscheidung damals für die Öffentliche war richtig. Ich habe ein schönes Leben hier gehabt, war erfolgreich und habe gutes Geld verdient.“
Daraus wurde schnell mehr – und Brinkmann heimste eine Auszeichnung als Leistungsbester nach der anderen ein. „Jeden Monat gab’s dafür eine Kiste Champagner“, erinnert er sich. Nach einem halben Jahr wurde das für den Kaum-Alkohol-Trinker zu viel – und er bat um andere Auszeichnungsgeschenke, etwa schöne Bücher.
Nächster Glücksfall: 1994 fiel das deutsche Versicherungsmonopol in der Feuerversicherung, und die Geschäftsstellen der Öffentlichen Oldenburg bekamen die Versicherungsbestände der Oldenburgischen Landesbrandkasse zugeschlagen. Das bedeutete zunächst extrem viel Arbeit, denn alle Monopolvertragsverhältnisse der Kunden mussten auf neue Versicherungsverträge umgestellt werden. Dafür wuchs das Geschäftsvolumen einmalig kräftig und konnte auch in den folgenden Jahren weiter ausgebaut werden.
Blickt Brinkmann heute auf seine 40 Jahre als Vertriebler bei der Öffentlichen zurück, so bilanziert er zufrieden: „Meine Entscheidung damals für die Öffentliche war richtig. Ich habe ein schönes Leben hier gehabt, war erfolgreich und habe gutes Geld verdient.“
Beinahe im Knast gelandet
Dabei hätte es 1980 auch ganz anders kommen können. Denn kurz nach seinem Einstieg bei der Öffentlichen kam auch eine Zusage für den Job in der JVA Vechta. „Meine Frau wollte damals, dass ich Beamter werde. Ich aber wollte dann doch nicht den ganzen Tag mit dem Schließschlüssel durch die Gegend laufen.“ Und heute als erfolgreicher Selbstständiger scherzt er gerne über die verpasste Beamten-Chance: „Wenn ich das bei der JVA gemacht hätte, würde mir der Laden heute wahrscheinlich gehören – oder ich säße dort selber ein.“
Oberes Bild: Gerhard Brinkmann (vorne) im Kreise der Mitarbeiter seiner Geschäftsstelle in Lohne (von links): Gerhard Brinkmann jr., Evelin-Carina Geerken und Andreas Donner. Foto: Uwe Schucht