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Frankys Pop-Up-Store
Neue Begegnungsstätte für Fahrrad-Enthusiasten in Oldenburg. Frank Glanert hat aus einer ehemaligen Tankstelle einen Kommunikations- und Aktivitätstreff für Fahrradbegeisterte gemacht. Mindestens ein Jahr lang bietet er ein vielfältiges Programm an.
7. März 2024
Frank Glanert ohne Fahrrad – undenkbar. „Schon als kleiner Junge – wir wohnten am Stadtrand von Oldenburg – habe ich alles mit dem Fahrrad gemacht, zur Schule, in die Stadt, einfach alles.“ Seitdem hat sich viel getan in Frank Glanerts Leben. „Aber das Fahrrad hat mich nie losgelassen“, sagt der heute 51-Jährige.
Eine Adresse, die es eigentlich nicht gibt
Viele Oldenburger werden sich erinnern. Da war doch mal eine Tankstelle, da wo Kaiserstraße und Bleicherstraße in den Stau münden. Das in die Jahre gekommene Tankstellengebäude inklusive Waschgarage und markantem, unter Denkmalschutz stehenden Vordach steht da noch immer. Doch statt Avia-Logo springt einem dort jetzt seit einigen Wochen orangefarben der Name „Frankys“ entgegen, und: „. . . irgendwas mit Fahrrädern“. Frank Glanert hat es geschafft. Seit Herbst vergangenen Jahres ist er – zunächst für ein Jahr – Mieter der coolen Location. Mit viel Eigenarbeit und der Hilfe von vielen Freunden und Bekannten hat er aus der ehemaligen Tankstelle einen Fahrrad-Pop-Up-Store gemacht und so ein kleines Traumprojekt verwirklicht. Das es – bürokratisch gesehen – eigentlich gar nicht gibt. Denn eine Adresse hat die 350-Quadratmeter große Liegenschaft nicht. „Es gibt keine Hausnummer“, musste der Neumieter feststellen. Nicht verwunderlich, dass hierfür irgendwann die Bezeichnung „Utopia“ kursierte.
Beruflich hat Frank Glanert mit Fahrrädern kaum zu tun: er ist Bauingenieur und seit 2001 beim Energie- und Telekommunikationsdienstleister EWE angestellt. Zuhause ist er jetzt in Varel, wo er mit Partnerin und zwei Kindern lebt. In verschiedenen Projekten der EWE, in denen er gearbeitet hat, war häufig das Thema Kommunikation ein wichtiger Bestandteil. „Die Frage, wie bringe ich Menschen zusammen, hat mich angefixt“, erzählt er. Und: Wie können sich Menschen in die Entwicklung einer Stadt einbringen? Er selbst hat dazu in Rotterdam und New York Erfahrungen gesammelt. Und natürlich: Welche Rolle kann dabei das Fahrrad spielen?
Beruflich hat Frank Glanert mit Fahrrädern kaum zu tun: er ist Bauingenieur und seit 2001 beim Energie- und Telekommunikationsdienstleister EWE angestellt. Zuhause ist er jetzt in Varel, wo er mit Partnerin und zwei Kindern lebt. In verschiedenen Projekten der EWE, in denen er gearbeitet hat, war häufig das Thema Kommunikation ein wichtiger Bestandteil. „Die Frage, wie bringe ich Menschen zusammen, hat mich angefixt“, erzählt er. Und: Wie können sich Menschen in die Entwicklung einer Stadt einbringen? Er selbst hat dazu in Rotterdam und New York Erfahrungen gesammelt. Und natürlich: Welche Rolle kann dabei das Fahrrad spielen?
Alles begann in Varel
Das erste Projekt hierzu ist bereits mehr als 20 Jahre alt. Frank Glanert organisierte 2003 mit großem Erfolg einen Fahrradtag in Varel. Und danach immer wieder, mehr als zehn Jahre lang. Doch schon bald beschäftigte ihn die Frage: Warum nur einen Tag im Jahr? Sein Traum: ein Rad-Café. Den Anstoß, endlich zu handeln, gab sein jüngster Sohn: „Das musst du jetzt machen und nicht erst, wenn du tot bist.“ Im Frühjahr 2023 „wurde dieser Traum tatsächlich als Pop-Up-Lösung in der Vareler Innenstadt Realität und es gab kurzfristig, für zwei Monate, einen Raum für Musik, Kultur, Filme und verschiedenste Veranstaltungen rund ums Rad“, erzählt Glanert.
Seinen Traum wollte der 51-Jährige aber weiter träumen. Die ehemalige Avia-Tankstelle in Oldenburg hatte Glanert bereits seit 2018 als Ort einer Fahrrad-Begegnungsstätte im Visier. Lange hat er den Eigentümer bearbeitet, eine Investorengruppe, die auf dem Gelände irgendwann einmal Mietwohnungen um das denkmalgeschützte Avia-Vordach bauen will. Im Herbst 2023 hatte er endlich den ersehnten Mietvertrag in der Tasche, zunächst für ein Jahr, aber mit Verlängerungsoption. Offizielle Eröffnung des „Frankys“ war am 16. Februar. Ziel sei ein offenes Konzept, „das zum Mitmachen einlädt: Veranstaltungen, Touren, Flohmärkte, Essen und Trinken sollen neben den bereits erprobten Formaten und Angeboten wie Kino, Konzerten und Ausstellungen stattfinden“, beschreibt es Glanert.
Seinen Traum wollte der 51-Jährige aber weiter träumen. Die ehemalige Avia-Tankstelle in Oldenburg hatte Glanert bereits seit 2018 als Ort einer Fahrrad-Begegnungsstätte im Visier. Lange hat er den Eigentümer bearbeitet, eine Investorengruppe, die auf dem Gelände irgendwann einmal Mietwohnungen um das denkmalgeschützte Avia-Vordach bauen will. Im Herbst 2023 hatte er endlich den ersehnten Mietvertrag in der Tasche, zunächst für ein Jahr, aber mit Verlängerungsoption. Offizielle Eröffnung des „Frankys“ war am 16. Februar. Ziel sei ein offenes Konzept, „das zum Mitmachen einlädt: Veranstaltungen, Touren, Flohmärkte, Essen und Trinken sollen neben den bereits erprobten Formaten und Angeboten wie Kino, Konzerten und Ausstellungen stattfinden“, beschreibt es Glanert.
Mitstreiter unterstützen das Projekt
Hierfür hat er sich Mitstreiter ins Boot geholt. Freitagabends ab 18 Uhr wandeln sich die Räumlichkeiten zu einer Selbsthilfe-Fahrradwerkstatt, betrieben von Michael Olsen, dem Entwickler des Hochzeits- und Bestattungsfahrrads. Mit dabei sind auch die Hamburger Mediendesigner Jonna und Jay, die immer samstags ihren Cyklepunks-Shop in der alten Tankstelle öffnen. Dann gibt es dort Bekleidung und Accessoires rund ums Fahrrad.
Das Fahrrad und Fahrradfahren ist für Frank Glanert ideal für Kommunikation und Austausch zwischen unterschiedlichen Schichten, Altersgruppen und Geschlechtern. „Alle fahren gerne Fahrrad“, ist er sich sicher. Und alle seien im „Frankys“ willkommen. Das Programm für die nächsten Wochen und Monate hat sich quasi von allein gefüllt. Neben der Selbsthilfe-Fahrradwerkstatt und dem Cyklepunks-Shop gibt es regelmäßig kleine Konzerte, Vorträge, Filme, Workshops oder Ausstellungen, etwa Mitte März zum Thema Liegendfahrrad. Ein erster Fahrrad-Flohmarkt hat stattgefunden, der zweite ist für den 23. März geplant.
Das Fahrrad und Fahrradfahren ist für Frank Glanert ideal für Kommunikation und Austausch zwischen unterschiedlichen Schichten, Altersgruppen und Geschlechtern. „Alle fahren gerne Fahrrad“, ist er sich sicher. Und alle seien im „Frankys“ willkommen. Das Programm für die nächsten Wochen und Monate hat sich quasi von allein gefüllt. Neben der Selbsthilfe-Fahrradwerkstatt und dem Cyklepunks-Shop gibt es regelmäßig kleine Konzerte, Vorträge, Filme, Workshops oder Ausstellungen, etwa Mitte März zum Thema Liegendfahrrad. Ein erster Fahrrad-Flohmarkt hat stattgefunden, der zweite ist für den 23. März geplant.
Nach dem Projekt ist vor dem nächsten Projekt
Ein Langfristprojekt wird der Pop-Up-Store an der Oldenburger Adresse ohne Hausnummer wohl nicht – schon wegen des Bauvorhabens des Eigentümers. „Aber ich will das sowieso nicht ewig machen“, sagt Glanert. „Ich will nur zeigen, dass so etwas geht und dann die Erfahrungen mit ins nächste Projekt nehmen.“ Dass dies dann wieder etwas mit Fahrrädern zu tun hat, braucht man kaum erwähnen. Denn: Frank Glanert ohne Fahrrad – undenkbar.
Oberes Bild: Frank Glanert vor seinem Fahrrad-Pop-Up-Store. Foto: Klaus-Peter Jordan