Von der Natur inspiriert
Holz als Motiv und Arbeitsmaterial in Janssens Werk
Das Horst-Janssen-Museum zeigt derzeit eine Sonderausstellung, die nicht nur einen tiefen Einblick in das Schaffen des renommierten Künstlers gibt, sondern auch seine intensive Beziehung zum Material Holz beleuchtet.
27. März 2024
Unter dem Titel „Knorrig, verschlungen, virtuos - Janssen und das Holz" werden die Besucherinnen und Besucher bis zum 2. Juni 2024 auf eine Reise durch Janssens künstlerische Welt mitgenommen.
Die von der wissenschaftlichen Volontärin Nina Bochmann in Zusammenarbeit mit Antje Tietken, einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin des Museums, kuratierte Ausstellung zeigt einen breiten Querschnitt durch Janssens Schaffen von den 1950er bis in die 1990er Jahre. Mit rund 90 Exponaten, darunter Holzschnitte, Aquarelle, Radierungen, Lithografien und Fotografien, wird die Vielfalt und Tiefe von Janssens künstlerischem Schaffen erlebbar.
Das zentrale Thema der Ausstellung ist Janssens intensive Auseinandersetzung mit Holz, sowohl als Motiv als auch als Arbeitsmaterial. Die norddeutsche Kulturlandschaft mit ihrer Vielfalt an Baumarten diente dem Künstler als unerschöpfliche Inspirationsquelle. Die Muster, Texturen und Formen von Baumrinden, Ästen und Baumgruppen bildeten die gestalterische Grundlage für viele seiner zeichnerischen und druckgrafischen Arbeiten. Doch Holz war für Janssen mehr als nur ein ästhetisches Element. Es war ein visuelles Forschungsobjekt, das ihm half, Linie und Ausdruck zu finden. Die fotografische Dokumentation der Natur diente ihm dabei ebenso wie das künstlerische Sezieren von Holzstrukturen. Dabei ließ er sich nicht selten von den alten Meistern inspirieren, die er genau studierte und in seine eigene Arbeit einfließen ließ.
Die Ausstellung selbst schafft eine eindrucksvolle Atmosphäre, die die Besucherinnen und Besucher einlädt, das künstlerische Material Holz nicht nur zu betrachten, sondern auch zu berühren. Von der Decke hängende Papierbahnen bilden Baumstämme, während eine Installation aus Holzdruckstöcken in drei Metern Höhe das Geäst bildet, unter dem Janssens Holzschnitte präsentiert werden. Ergänzt wird dies durch authentische Holzelemente, darunter eine alte Mooreichenwurzel, die bei den Gründungsarbeiten des Museums gefunden wurde.
Das Rahmenprogramm zur Ausstellung bietet darüber hinaus zahlreiche Möglichkeiten, sich noch intensiver mit Janssens Werk auseinanderzusetzen. Neben den regelmäßigen Führungen durch die Ausstellung bieten die Kuratorinnen persönliche Einblicke in ausgewählte Bereiche der Sonderschau. Darüber hinaus laden Workshops für Kinder, Jugendliche und Erwachsene dazu ein, sich kreativ mit dem Thema Holz, Bäume und Natur auseinanderzusetzen. Von der Landschaftsskizze bis zur Zeichenexkursion bietet das Horst-Janssen-Museum ein abwechslungsreiches Programm für Kunstinteressierte jeden Alters.